Efeu und Solutio: Unterschied zwischen den Seiten

Aus symbolonline.eu
(Unterschied zwischen Seiten)
Zur Navigation springen Zur Suche springen
K (1 Version importiert)
 
K (1 Version importiert)
 
Zeile 1: Zeile 1:
'''Keyword:''' Efeu
'''Keyword:''' Solutio


'''Links:''' [[Bios-Prinzip]], [[grün]], [[Pflanze]]
'''Links:''' [[Albedo]], [[Alchemie]], [[Chaos]], [[Coniunctio]], [[Lapis]], [[Materia]] prima [[Mortificatio]], [[Nigredo]], [[Rubedo]], [[Selbst]], [[Stein]], [[Taufe]], [[Tod]], [[Unus]] mundus [[Wasser]]


'''Definition:''' Der Efeu (Hedera Helix) ist eine immergrüne [[Pflanze]], die mit Hilfe von Haftwurzeln klettert. Sie besitzt dunkelgrüne, lederartige, glänzende Blätter und kleine, grüne, in Dolden angeordnete Blüten. Die Frucht ist eine schwarze Beere. Efeu ist kein Parasit, wie oft angenommen.
'''Definition:''' Die Solutio ist eine alchemistische Operation ([[Alchemie]], [[Opus]] magnum), bei der ein fester Stoff in einer Flüssigkeit aufgelöst oder z. B. durch Schmelzung verflüssigt wird.


'''Information:''' Eigenschaften des Efeu: Antispasmodisch bei Keuchhusten. Die Beere ist giftig, hautreizend und blasenziehend. Die immergrünen Blätter sind bei den Blütensprossen eiförmig geformt, es gibt herzförmige Blätter, die dreifach eckig gelappt sind, die ausgebildeten Efeublätter sind Netzblätter und bilden ein Pentagramm. Blätter- und Blütenformen haben oft dank ihrer geometrischen Formen spezielle symbolische Bedeutungen.
'''Information:''' Zur Solutio gehört das Element Wasser, sie steht unter der Einwirkung des Mondes. Die Solutio dient v. a. der Rückführung der Materie in ihren undifferenzierten Urzustand, der [[Prima]] materia. Durch die Solutio wird die Form eines Stoffes aufgelöst, in der [[Coagulatio]] eine neue Form erzeugt.


Im alten Ägypten wurde Efeu beim Kult des Osiris verwendet; ebenso von Griechen und Römern beim Kult des Dionysos (Bacchus), der oft mit Efeu bekränzt dargestellt wurde. Antike Altäre, Bildsäulen, Mischkrüge und Trinkgefäße, später auch gotische Bauten zeigten oft Efeublätter als Ornament. Sowohl in der Natur wie in der bildnerischen Darstellung ist eine Verschiedenblättrigkeit zu beobachten. Von Efeu wird erzählt: Als Dionysos geboren wurde, habe ihn eine schnell wachsende Efeuranke vor den eifersüchtigen Blicken der Hera geschützt. Bei den ersten Christen hatte Efeu wegen seiner Winterhärte hohe Bedeutung: Sie legten ihre Toten auf die Ranken des Efeu. Im Mittelalter verlor er an Wert, wurde dann speziell als Symbol der Treue gedeutet wurde. In der frühchristlichen Kunst war er ebenfallsein beliebtes Motiv u. symbolisierte die Erneuerungvon Leib u. Seele, die Unsterblichkeit und die Ewigkeit. In der merowingischen Kunst entwickelte sich der Efeu zusammen mit dem Akanthus und der Weinrebe zu den in der Skulptur am häufigsten dargestellten Pflanzenmotiven. In Frankreich war er ein bevorzugtes Motiv in der Ausschmückung von Kapitalen, Kanzeln und Sarkophagen. Im germanischen Volksglauben hat er auch seinen Platz bei Gräbern (wegen seiner immergrünen Blätter) und Ruinen, bringt aber im Haus und in der Wohnung gepflanzt Unglück.
'''Interpretation:''' „Solve et coagula“ („Löse und Verfestige“) ist ein Grundmotto der Alchemie und entspricht dem „Stirb und Werde“ ([[Wiedergeburt]]). Die Solutio beinhaltet das Enthaltensein in etwas Größerem, dem Lösungsmittel, was mit dem Eingehen in den Mutterschoß ([[Inzestmotiv]], [[Regression]]) verglichen wird, die Solutio verbindet sich dann mit der [[Coniunctio]]. Psychologisch ist oft der Eros das Mittel der Solutio, wie z. B. in R. Wagners „Tristan und Isolde“ („ertrinken – versinken – unbewusst – höchste Lust“, zitiert nach Edinger, 1990, S. 71). Hier wird die Solutio als uroborischer Inzest ([[Ursprung]]) lustvoll erlebt, grundsätzlich aber hat die inzestuöse Auflösung in der Solutio etwas Bedrohliches. Das Lösungsmittel der Solutio kann die umfangreichere Sichtweise des Therapeuten sein, die auflösend auf verfestigte Persönlichkeitsstrukturen wirkt, aber auch Behälter im Sinne eines Containing sein kann


'''Interpretation:''' Der Efeu, stilisiert als Ranke mit herzförmigen Blättern, scheint in den Bildern aus dem Unbewussten auf Unsterblichkeit hinzuweisen, hat zudem durch die Rankeneine sehr stark verbindende Funktion. In den Träumen ist er mir zusammen mit anderen wild wuchernden Pflanzen auf Mauerresten begegnet, wo er ein Hinweis auf altes Verdrängtes war.
Die Solutio verdeutlicht sich in der Symbolik der Taufe, in der Vereinigung mit Christus geht das Ich mit dem Selbst eine Verbindung ein. Die Sintflut ist eine kosmogonische Version der Solutio Der Dionysos-Mythos enthält Motive der Solutio wie die Zerreißung durch die Mänaden und die orgiastische Triebhaftigkeit mit ihrer rauschhaften, ekstatischen Auflösung. Das Element Wasser verkörpert das dionysische Fruchtbarkeitsprinzip. Im [[Rosarium]] philosophorum stellt das Eintauchen in das Gefäß in Bild 4 und Bild 12 die Solutio dar, in Bild 8 das Fallen des Taus, des heilenden Wassers der göttlichen Weisheit, welches die aqua permanens bzw. der flüssige Stein der Weisen ist. Nach Jung (GW 16, S. 297ff) bedeutet dies die Wiederentdeckung des Gefühls.


'''Literatur:''' Standard
'''Literatur:''' Standard, Edinger (1990)


'''Autor:''' Thomas, Helga
'''Autor:''' Krapp, Manfred

Aktuelle Version vom 19. Oktober 2023, 16:51 Uhr

Keyword: Solutio

Links: Albedo, Alchemie, Chaos, Coniunctio, Lapis, Materia prima Mortificatio, Nigredo, Rubedo, Selbst, Stein, Taufe, Tod, Unus mundus Wasser

Definition: Die Solutio ist eine alchemistische Operation (Alchemie, Opus magnum), bei der ein fester Stoff in einer Flüssigkeit aufgelöst oder z. B. durch Schmelzung verflüssigt wird.

Information: Zur Solutio gehört das Element Wasser, sie steht unter der Einwirkung des Mondes. Die Solutio dient v. a. der Rückführung der Materie in ihren undifferenzierten Urzustand, der Prima materia. Durch die Solutio wird die Form eines Stoffes aufgelöst, in der Coagulatio eine neue Form erzeugt.

Interpretation: „Solve et coagula“ („Löse und Verfestige“) ist ein Grundmotto der Alchemie und entspricht dem „Stirb und Werde“ (Wiedergeburt). Die Solutio beinhaltet das Enthaltensein in etwas Größerem, dem Lösungsmittel, was mit dem Eingehen in den Mutterschoß (Inzestmotiv, Regression) verglichen wird, die Solutio verbindet sich dann mit der Coniunctio. Psychologisch ist oft der Eros das Mittel der Solutio, wie z. B. in R. Wagners „Tristan und Isolde“ („ertrinken – versinken – unbewusst – höchste Lust“, zitiert nach Edinger, 1990, S. 71). Hier wird die Solutio als uroborischer Inzest (Ursprung) lustvoll erlebt, grundsätzlich aber hat die inzestuöse Auflösung in der Solutio etwas Bedrohliches. Das Lösungsmittel der Solutio kann die umfangreichere Sichtweise des Therapeuten sein, die auflösend auf verfestigte Persönlichkeitsstrukturen wirkt, aber auch Behälter im Sinne eines Containing sein kann

Die Solutio verdeutlicht sich in der Symbolik der Taufe, in der Vereinigung mit Christus geht das Ich mit dem Selbst eine Verbindung ein. Die Sintflut ist eine kosmogonische Version der Solutio Der Dionysos-Mythos enthält Motive der Solutio wie die Zerreißung durch die Mänaden und die orgiastische Triebhaftigkeit mit ihrer rauschhaften, ekstatischen Auflösung. Das Element Wasser verkörpert das dionysische Fruchtbarkeitsprinzip. Im Rosarium philosophorum stellt das Eintauchen in das Gefäß in Bild 4 und Bild 12 die Solutio dar, in Bild 8 das Fallen des Taus, des heilenden Wassers der göttlichen Weisheit, welches die aqua permanens bzw. der flüssige Stein der Weisen ist. Nach Jung (GW 16, S. 297ff) bedeutet dies die Wiederentdeckung des Gefühls.

Literatur: Standard, Edinger (1990)

Autor: Krapp, Manfred