Abend und Morgen: Unterschied zwischen den Seiten

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'''Keyword:''' Abend
'''Keyword:''' Morgen
   
'''Links:''' [[Abendmahl]], [[Alt]], [[Dunkelheit]], [[Eros-Prinzip]], [[Feier]], [[Nacht]], [[Schlaf]]


'''Definition:''' Die Tageszeit um die Dämmerung, das Dunkelwerden vor Beginn der Nacht.
'''Links:''' [[Abend]], [[Anfang]], [[Aufbruch]], [[Bewusstsein]], [[Heros-Prinzip]], [[Licht]], [[Mittag]], [[Nacht]], [[Nachtmeerfahrt]], [[Rot]], [[Sonne]], [[Tag]]


'''Information:''' mhd. abent, gehört wahrscheinlich zu der idg. Präposition *epi "nahe hinzu, nach, hinter". Der Abend ist von den Germanen als der hintere oder spätere Teil des Tages bezeichnet worden. In den älteren Sprachzuständen hatte Abend auch die Bedeutung Vorabend, besonders Abend vor Festtagen, dann auch Tag vor einem Fest (Feierabend, Heiligabend, Sonnabend).
'''Definition:''' Der Morgen (Schimmer, Dämmerung; urspr. = so viel Land, wie ein Mann mit einem Gespann an einem Morgen pflügen kann) bezeichnet die Tageszeit um das Hellwerden nach der Nacht, den früher Vormittag.


'''Interpretation:''' Der Abend ist der Feierabend, die Feier des vollbrachten Tagwerks, die Erlaubnis, sich freudvollen Dingen zuzuwenden ("Erst die Arbeit, dann das Vergnügen!") und aus der Öffentlichkeit in die Privatheit zu wechseln. Die Abendstille wird in Volksliedern besungen und die darin erscheinenden Abendstimmungen künden vom Loslassen und Entspannen, von Ruhe, Besinnlichkeit und meditativer Innen- und Rückschau. Der Abend ist aber auch die Zeit der (festlichen und feierlichen) Begegnung, des gemeinsamen Essens, des Austausches wie auch der erotischen Beziehung.  
'''Information:''' Der Morgen ist die Geburt des Lichts, das zu dieser Tageszeit noch jungfräulich und rein ist. Es hat noch nicht die Dinge der Welt gesehen und ist noch nicht von ihnen beeinflusst.


Heute ist dieser Raum weitgehend von Medien besetzt und durch sie verändert, dennoch ist der symbolische Charakter der Heimkehr und der Wiederbegegnung mit den vertrautesten Menschen noch erhalten. Was heute die Medien sind, war früher der Dorfbrunnen oder die Linde, wo sich die Menschen zum abendlichen Austausch versammelten.  
'''Interpretation:''' Somit ist der Morgen Symbol der Reinheit und der Verheißungen, man "wittert Morgenluft". Der Morgen markiert auch das Ende der Nacht, das Ende des Todes, der Trauer, symbolisch gesagt der Nachtmeerfahrt. Ein neuer Tag beginnt, neues Leben erwacht, ein Tagwerk wird begonnen. Die Blumen öffnen sich, die Pflanzen wenden sich dem frischen Licht zu, alles beginnt sich zu entfalten und zu strecken.


Der Abend ist auch der Beginn der [[Nacht]]. Sie nähert sich unaufhaltsam, aber man hat noch eine Spanne Zeit, um den Tag ausklingen zu lassen und sich auf die dunkle Zeit einzustellen.  
Im weiteren Sinne geht es um [[Wiedergeburt]] oder [[Auferstehung]] und um den Sieg des himmlischen Gottes über die Mächte der Finsternis."Morgenstund hat Gold im Mund", sagt das Sprichwort und der Morgen wird auch als Lieblingszeit der Götter gesehen wie es das Lied sagt: "All Morgen ist ganz frisch und neu, des Herren Gnad und große Treu".


Auf das menschliche Leben übertragen ist der Abend die Zeit des Alters (Lebensabend) und des nahenden Todes (Nacht), der zur Neige gehenden Zeit. So ist auch das christliche [[Abendmahl]] ursprünglich die letzte gemeinsame Handlung Jesu mit seinen Jüngern vor seiner Verurteilung und Kreuzigung.
Aber er ist auch Zeit göttlicher Gerichtsbarkeit: "Jeden Morgen will ich vertilgen alle Gottlosen im Lande, dass ich alle Übeltäter ausrotte aus der Stadt des Herrn."
(Psalm 101,8).
 
Entsprechend der Morgensymmbolik ist der Morgenstern (Venus in der Position am Morgen) Symbol ständiger Erneuerung und er kündet den Sieg des Lichts über die Dunkelheit. Die Morgenröte - Aurora, bzw. Eos, Schwester von Sol, bzw. Helios und Luna bzw. Selene, Mutter des Lucifer - ist der symbolisierte Inbegriff des Morgens und seiner erwachenden Fülle der Möglichkeiten und Versprechungen, sowie der darin liegenden Hoffnung. Sie führt die Tages-Helle aus der Morgengegend herauf und begleitet den Sonnengott, öffnet ihm die goldene Pforte und streut Rosen auf den Pfad. In keltischen Mythen wird sie "Jugend des Tages" genannt.
 
Die Morgenröte ist auch Maria, die die Christussonne bringt. Ihre jungfräuliche Geburt symbolisiert sich im Sonnenstrahl. Über den Tag hinaus weist die Morgenröte auch auf das Jenseits, die Existenz eines Lichts jenseits des Todes, also eine Hoffnung, die über die irdische Existenz hinausweist.
 
Als Symbol im Traum weist der Morgen vor allem auf den Neuanfang, das Ende der passiv-kontemplativen und den Beginn der bewussten, handlungsorientierten Phase. Er weist aber auch auf das Wagnis der Tatkraft und die Gefahr der naiven Überschätzung.


'''Literatur:''' Standard
'''Literatur:''' Standard


'''Autor:''' Knoll, Dieter
'''Autor:''' Knoll, Dieter

Version vom 15. November 2011, 09:52 Uhr

Keyword: Morgen

Links: Abend, Anfang, Aufbruch, Bewusstsein, Heros-Prinzip, Licht, Mittag, Nacht, Nachtmeerfahrt, Rot, Sonne, Tag

Definition: Der Morgen (Schimmer, Dämmerung; urspr. = so viel Land, wie ein Mann mit einem Gespann an einem Morgen pflügen kann) bezeichnet die Tageszeit um das Hellwerden nach der Nacht, den früher Vormittag.

Information: Der Morgen ist die Geburt des Lichts, das zu dieser Tageszeit noch jungfräulich und rein ist. Es hat noch nicht die Dinge der Welt gesehen und ist noch nicht von ihnen beeinflusst.

Interpretation: Somit ist der Morgen Symbol der Reinheit und der Verheißungen, man "wittert Morgenluft". Der Morgen markiert auch das Ende der Nacht, das Ende des Todes, der Trauer, symbolisch gesagt der Nachtmeerfahrt. Ein neuer Tag beginnt, neues Leben erwacht, ein Tagwerk wird begonnen. Die Blumen öffnen sich, die Pflanzen wenden sich dem frischen Licht zu, alles beginnt sich zu entfalten und zu strecken.

Im weiteren Sinne geht es um Wiedergeburt oder Auferstehung und um den Sieg des himmlischen Gottes über die Mächte der Finsternis."Morgenstund hat Gold im Mund", sagt das Sprichwort und der Morgen wird auch als Lieblingszeit der Götter gesehen wie es das Lied sagt: "All Morgen ist ganz frisch und neu, des Herren Gnad und große Treu".

Aber er ist auch Zeit göttlicher Gerichtsbarkeit: "Jeden Morgen will ich vertilgen alle Gottlosen im Lande, dass ich alle Übeltäter ausrotte aus der Stadt des Herrn." (Psalm 101,8).

Entsprechend der Morgensymmbolik ist der Morgenstern (Venus in der Position am Morgen) Symbol ständiger Erneuerung und er kündet den Sieg des Lichts über die Dunkelheit. Die Morgenröte - Aurora, bzw. Eos, Schwester von Sol, bzw. Helios und Luna bzw. Selene, Mutter des Lucifer - ist der symbolisierte Inbegriff des Morgens und seiner erwachenden Fülle der Möglichkeiten und Versprechungen, sowie der darin liegenden Hoffnung. Sie führt die Tages-Helle aus der Morgengegend herauf und begleitet den Sonnengott, öffnet ihm die goldene Pforte und streut Rosen auf den Pfad. In keltischen Mythen wird sie "Jugend des Tages" genannt.

Die Morgenröte ist auch Maria, die die Christussonne bringt. Ihre jungfräuliche Geburt symbolisiert sich im Sonnenstrahl. Über den Tag hinaus weist die Morgenröte auch auf das Jenseits, die Existenz eines Lichts jenseits des Todes, also eine Hoffnung, die über die irdische Existenz hinausweist.

Als Symbol im Traum weist der Morgen vor allem auf den Neuanfang, das Ende der passiv-kontemplativen und den Beginn der bewussten, handlungsorientierten Phase. Er weist aber auch auf das Wagnis der Tatkraft und die Gefahr der naiven Überschätzung.

Literatur: Standard

Autor: Knoll, Dieter