Mysterium und Verfolgung: Unterschied zwischen den Seiten

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'''Keyword:''' Mysterium
'''Keyword:''' Verfolgung


'''Links:''' [[Archetyp]], [[Einheit]], [[Geheimnis]], [[Gott]], Gottesbild [[Individuation]], [[Initiation]], [[Mysterium]] coniunctionis [[Mystos-Prinzip]], [[Mystik]], [[Selbst]]
'''Links:''' [[Aggression]], [[Jagd]], [[Opfer]], [[Schatten]]


'''Definition:''' Mysterium, Mysterien, von griech. mysterion, Geheimnis, ist ein zentraler Begriff aller religiösen Wirklichkeit.
'''Definition:''' Bei einer Verfolgung (mhd. vervolgen) läuft, rennt, fährt oder recherchiert ein Mensch einem anderen hinterher, um ihm so nahe zu kommen, dass er Informationen über ihn gewinnen kann oder ihm schaden kann.


'''Information:''' Zur Geltung kommt der Begriff des Mysteriums in kultischen Feiern, insbesondere als deren esoterische Sinnmitte, die des besonderen Schutzes durch eine strenge [[Arkandisziplin]] bedarf. Dass sie in der Regel weitgehend eingehalten wurde, geht aus der Tatsache hervor, dass wir aus den Vorgängen an den Mysterien-Stätten des Altertums, insbesondere von den orientalischen und griechischen Mysterien-Kulten, z. B. die von Eleusis (seit ca. 600 v. Chr.) nur relativ geringe fragmentarische Nachrichten haben, obwohl die verschiedenen Mysterien ihren festen Platz im gesellschaftlich-kulturellen Leben hatten und zu den religiösen Vollzügen gehörten. Die Mysterien galten in ihrem Kern dennoch als "unsagbar" (arrhetq). Proklos (412 - 485), ein mit dieser Tradition vertrauter griechischer Philosoph, spricht von der "unsagbaren Sympathie" der Seele mit dem Ritual."Weit älter ist der vielzitierte Satz des Aristoteles, wonach 'diejenigen, die in M. eingeweiht werden' (teloumenoi), nicht mehr 'lernen' (mathein), sondern 'erfahren' oder 'erleiden' (pathein)." (Burkert, S. 58)
'''Information:''' Verfolgungen finden aus politischen, rassistischen, religiösen Gründen statt, sie engen die Freiheit des Opfers ein und haben das Ziel es zu vertreiben, gefangen zu nehmen oder ihm nach dem Leben zu trachten. Die Polizei verfolgt Spuren, Verbrechen werden strafrechtlich verfolgt. Redensartlich kann man auch vom Pech verfolgt werden.


Dennoch wurde mit der Mysterien-Weihe und der Hinführung zur Erleuchtung bzw. zur Schau (epopteia) auch ein ein bestimmtes Mysterien-Wissen übergeben wurde. Dazu gehörte jeweils ein besonderer Mythos, an dem der Myste, d. h. der Einzuweihende bzw. Eingeweihte unter dem Siegel der Verschwiegenheit teilhaben sollte. Dafür hatten heilige Eide zu sorgen.
'''Interpretation:''' Verfolgungsträume sind sehr häufig, in ihnen spiegelt sich unser archaischer Fluchtreflex bei Bedrohung. Die erste Frage bei einem solchen Traumgeschen ist daher meist die nach einem aktuellen Auslöser: Wovon fühlt sich der Träumer gerade bedroht und was verfolgt, bzw. beschäftigt ihn? Das müssen nicht unbedingt konkret bedrohliche äußere Aspekte sein, es können auch allgemeine Ängste, Schuldgefühle, unerledigte Aufgaben, Triebansprüche, Wünsche, Hoffnungen, Sehnsüchte, ehrgeizige Ziele usw. sein. Oft handelt es sich um abgewehrte, aggressive Schatteninhalte oder paranoide Anteile (Angst, von anderen Menschen abgelehnt zu werden wegen eigener feindseliger oder "böser" Gedanken und Gefühle.).


Im Mittelpunkt der Mysterien von Eleusis stand Demeter, die Erdmutter, die ihre Tochter Persephone betrauert, bis diese aus der Unterwelt zurückkehrt. Die Mysten führten für den Mitvollzug Übungen der Enthaltsamkeit und Reinigung durch; sie nahmen an Prozessionen teil und begleiteten das von der Priesterschaft der Hierophanten geleitete Geschehen äußerlich wie innerlich. Es galt mit dem Streben durch das Dunkel zum Licht die Todesfurcht zu überwinden, in eine Verbindung mit der Gottheit einzugehen und sich gleichzeitig mit den anderen Eingeweihten zu einer Mysterien-Gemeinschaft zu verbinden.
Positiv gesehen kann es sich auch (wie es oft bei Schattenaspekten ist) um unbewusste Inhalte handeln, die integriert werden wollen, weil es sich um bisher ungelebtes Leben handelt, das aber aus moralischen oder anderen Gründen nicht verwirklicht werden durfte.


Wichtig wurden die Kabiren-Mysterien auf Samothrake, neben ägyptischen und kleinasiatischen Kulten von Isis und Osiris bzw. Sarapis, sodann die dem Dionysos gewidmeten Mysterien mit ihren orgiastischen Begehungen. Eine Besonderheit stellten in römischer Zeit die Mithras-Mysterien dar, die mit ihren verschiedenen Einweihungsgraden vor allem im Heer gepflegt wurden.
C. G. Jung formulierte den Leitsatz: "Was dich verfolgt, das will zu dir", d. h. es handelt sich um einen unbewussten Inhalt, der dringend zur Kenntnis genommen werden will und mit dem man sich beschäftigen sollte.
 
Das [[Christentum]] wurzelt zwar im Judentum, doch fanden in den ersten Jahrhunderten Vorstellungen aus den Mysterien Eingang, so dass etwas vom mystischen Charakter dieser Religion deutlich wurde. Dafür lassen sich Belege finden. Im Neuen Testament wird das Sakrament (Eucharistie; Abendmahl) mysterion genannt. Die Taufunterweisung (Katechese) und die darin geübte [[Mystagogie]] hatte unter Beachtung der Arkandisziplin auf die Zulassung zum Christus-Mysterium vorzubereiten.
 
Ein Blick in die Forschungsliteratur und ihrer Geschichte zeigt, mit welchen Schwierigkeiten der Deutung die Forscher zu kämpfen hatten, um aus liturgischen Formeln und aus den von Mutmaßungen durchsetzten Schilderungen.
 
In den Riten neuzeitlicher Mysterien-Vereinigungen lebt etwas von der einstigen Mysterien-Stimmung fort. In andrer Form geschieht dies in den an der kirchlichen Liturgie angelehnten Mysterien -Spiele des Mittelalters und der Neuzeit.
 
'''Interpretation:''' Aus tiefenpsychologischer Sicht entsprechen die Mysterien weitgehend dem [[Individuationsprozess]], in dem es durch die Auseinandersetzung mit den [[Archetypen]] des kollektiven [[Unbewussten]] und deren [[Integration]] zu einer Erfahrung der [[Einheit]] und [[Ganzheit]] im [[Selbst]] ([[Gott]], Gottesbild) kommen kann. Die moderne Form der Einweihung in die Mysterien ist die Einweihung in die Geheimisse der Seele.


'''Literatur:''' Standard
'''Literatur:''' Standard


'''Autor:''' Wehr, Gerhard
'''Autor:''' N. N.

Version vom 22. November 2011, 12:52 Uhr

Keyword: Verfolgung

Links: Aggression, Jagd, Opfer, Schatten

Definition: Bei einer Verfolgung (mhd. vervolgen) läuft, rennt, fährt oder recherchiert ein Mensch einem anderen hinterher, um ihm so nahe zu kommen, dass er Informationen über ihn gewinnen kann oder ihm schaden kann.

Information: Verfolgungen finden aus politischen, rassistischen, religiösen Gründen statt, sie engen die Freiheit des Opfers ein und haben das Ziel es zu vertreiben, gefangen zu nehmen oder ihm nach dem Leben zu trachten. Die Polizei verfolgt Spuren, Verbrechen werden strafrechtlich verfolgt. Redensartlich kann man auch vom Pech verfolgt werden.

Interpretation: Verfolgungsträume sind sehr häufig, in ihnen spiegelt sich unser archaischer Fluchtreflex bei Bedrohung. Die erste Frage bei einem solchen Traumgeschen ist daher meist die nach einem aktuellen Auslöser: Wovon fühlt sich der Träumer gerade bedroht und was verfolgt, bzw. beschäftigt ihn? Das müssen nicht unbedingt konkret bedrohliche äußere Aspekte sein, es können auch allgemeine Ängste, Schuldgefühle, unerledigte Aufgaben, Triebansprüche, Wünsche, Hoffnungen, Sehnsüchte, ehrgeizige Ziele usw. sein. Oft handelt es sich um abgewehrte, aggressive Schatteninhalte oder paranoide Anteile (Angst, von anderen Menschen abgelehnt zu werden wegen eigener feindseliger oder "böser" Gedanken und Gefühle.).

Positiv gesehen kann es sich auch (wie es oft bei Schattenaspekten ist) um unbewusste Inhalte handeln, die integriert werden wollen, weil es sich um bisher ungelebtes Leben handelt, das aber aus moralischen oder anderen Gründen nicht verwirklicht werden durfte.

C. G. Jung formulierte den Leitsatz: "Was dich verfolgt, das will zu dir", d. h. es handelt sich um einen unbewussten Inhalt, der dringend zur Kenntnis genommen werden will und mit dem man sich beschäftigen sollte.

Literatur: Standard

Autor: N. N.