N (Buchstabe) und Verkleidung: Unterschied zwischen den Seiten

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'''Keyword:''' N - Buchstabe
'''Keyword:''' Verkleidung, verkleiden, tarnung, tarnen


'''Links:''' Alphabet [[Buch]], [[Buchstabe]], [[Logos-Prinzip]], [[Wort]]
'''Links:''' [[Abwehr]], [[Fastnacht]], [[Kleidung]], [[Maske]], [[Nacktheit]], [[Narr]], [[Narzissmus]], [[Persona]], [[Schatten]], [[Spiel]], [[Trickster]], [[Uniform]]


'''Definition:''' N ist der vierzehnte Buchstabe des lateinischen Alphabets.
'''Definition:''' Wenn Menschen sich verkleiden, dann versuchen sie, durch eine bestimmte Kleidung, Kostümierung das eigene Aussehen so zu verändern, dass sie anders aussehen, als sie sind. Unter einer Verkleidung versteht man außerdem eine verhüllende Schicht, eine Abdeckung, mit der Gegenstände geschützt oder verborgen werden.


'''Information:''' Der vierzehnte Buchstabe des Alphabets leitet sich von Nahasch ab, was bei den Semiten Wasserschlange hieß. Die Form des N gleicht der zickzackartigen Bewegungsform der Schlange. Jedoch wurde der Name des Schriftzeichens im phönizischen Alphabet frühzeitig ausgewechselt, es hieß dort Nun, was Fisch bedeutet. Die Griechen nannten es Nu, was nur eine Verkürzung von Nun ist. Formgleich mit dem heutigen N wurde es ins Etruskische und Lateinische übernommen.
'''Information:''' In der Tierwelt und Pflanzenwelt ist die Mimikry, bei der die Gestalt, die Färbung, Zeichnung wehrhafterer oder nicht genießbarer Tiere täuschend nachgeahmt wird bzw. bei der sich so getarnt wird, dass man nicht wahrgenommen wird, ein verbreitetes Vorgehen des Überlebens.


N bezeichnet in der Mathematik die Menge der natürlichen Zahlen, n ist eine Variable, deren Wert auf natürliche Zahlen beschränkt ist, z. B. n-Versuche und das Produkt aus 1*2*3*…*n = n! (gesprochen n Fakultät). In der Chemie ist N die Abkürzung für Stickstoff (Nitrogenium), den Hauptbestandteil der Luft, es ist zudem das Einheitensymbol für Newton, der Maßeinheit für Kraft und n kürzt die Vorsilbe Nano, d. h. ein Milliardstel einer Einheit, ab. In der Geografie bezeichnet N Norden, in der Grammatik Nominativus und Numerus. In lateinischen Inschriften steht N für den römischen männlichen Vornamen Numerius und n. für natus (geboren) oder natione (der Abstammung nach) und n kann auch Neutrum heißen.
'''Interpretation:''' Das Sich-Verkleiden hat, wie vieles andere aus dem Bereich der [[Persona]], ambivalente Aspekte. Da sich Kleider leicht handhaben lassen, liegt es sehr nahe und wird auch sehr häufig genutzt, mit ihnen zu versuchen, anderen Menschen etwas vorzumachen, sich hinter ihnen zu verstecken, sich zu tarnen (Tarnkappe). Verkleidungen ermöglichen es aber auch, in ihrem Schutz mit (tabuisierten, ungelebten, neuen) Verhaltensweisen zu experimentieren oder dorthin zu kommen, wo man sonst nicht hinkäme.


'''Interpretation:''' N, ng und M sind Nasallaute. Jede Stimme hat ihren eigenen Klang, eine nasal klingende Stimme wird manchmal als unsicher empfunden, oft als arrogant, hochnäsig. Näseln kann auch eine Sprachstörung sein, die somatische oder psychosomatische Ursachen hat. Näseln hat etwas mit "Nase rümpfen" zu tun, d.h. überheblich oder verächtlich sein, die Nase hoch tragen, oder auch unzufrieden oder unwillig sein.
Positiv nutzen wir das im Schauspiel, im Karneval und im Verkleidungsspiel (insbesondere aus unserer Kindheit) wo es uns auf diese Weise möglich wird, probeweise in andere Rollen zu schlüpfen und Charakterzüge anzunehmen, die uns im Leben sonst nicht zugänglich sind, die wir tabuisiert haben oder um unsere Größenfantasien auszuleben. Wie heilsam es ist, auf diesem Wege in einen spielerischen Kontakt mit fremden und abgewehrten Eigenschaften und Lebensformen in Berührung zu kommen, zeigen viele psychotherapeutische Verfahren (Psychodrama, Bibliodrama, Puppen- und Maskenspiele).


Unzählige Geschichten, Komödien und Actionsfilme nutzen diese Ambivalenz zur Erzeugung ihrer Situationskomik und Spannung, z. B. wenn Männer in Frauenrollen schlüpfen oder wenn Agenten und Spione sich mithilfe einer falschen Identität ins feindliche Territorium einschleichen.


Bei der Frage der Deutung eines Traums, in dem man selbst oder eine andere Person in Verkleidung oder anderer Gestalt auftritt, ist der ambivalente Charakter dieses Motivs zu beachten: Wo tarnt, verkleidet sich die Person in ihrem Leben, um eine unerwünschte Wahrheit und Wirklichkeit, ihre wirkliche Identität, ihrer wirklichen Seiten, Wünsche und Sehnsüchte nicht in Erscheinung treten zu lassen oder inwiefern drückt sich in der Verkleidung etwas vom "wahren" Wesen oder von den anderen, nicht gelebten, aber zur Integration und Ganzheit möglicherweise wichtigen Seiten aus?


'''Literatur:''' Standard
'''Literatur:''' Standard


'''Autor:''' Müller, Anette
'''Autor:''' N. N.

Aktuelle Version vom 19. Oktober 2023, 16:52 Uhr

Keyword: Verkleidung, verkleiden, tarnung, tarnen

Links: Abwehr, Fastnacht, Kleidung, Maske, Nacktheit, Narr, Narzissmus, Persona, Schatten, Spiel, Trickster, Uniform

Definition: Wenn Menschen sich verkleiden, dann versuchen sie, durch eine bestimmte Kleidung, Kostümierung das eigene Aussehen so zu verändern, dass sie anders aussehen, als sie sind. Unter einer Verkleidung versteht man außerdem eine verhüllende Schicht, eine Abdeckung, mit der Gegenstände geschützt oder verborgen werden.

Information: In der Tierwelt und Pflanzenwelt ist die Mimikry, bei der die Gestalt, die Färbung, Zeichnung wehrhafterer oder nicht genießbarer Tiere täuschend nachgeahmt wird bzw. bei der sich so getarnt wird, dass man nicht wahrgenommen wird, ein verbreitetes Vorgehen des Überlebens.

Interpretation: Das Sich-Verkleiden hat, wie vieles andere aus dem Bereich der Persona, ambivalente Aspekte. Da sich Kleider leicht handhaben lassen, liegt es sehr nahe und wird auch sehr häufig genutzt, mit ihnen zu versuchen, anderen Menschen etwas vorzumachen, sich hinter ihnen zu verstecken, sich zu tarnen (Tarnkappe). Verkleidungen ermöglichen es aber auch, in ihrem Schutz mit (tabuisierten, ungelebten, neuen) Verhaltensweisen zu experimentieren oder dorthin zu kommen, wo man sonst nicht hinkäme.

Positiv nutzen wir das im Schauspiel, im Karneval und im Verkleidungsspiel (insbesondere aus unserer Kindheit) wo es uns auf diese Weise möglich wird, probeweise in andere Rollen zu schlüpfen und Charakterzüge anzunehmen, die uns im Leben sonst nicht zugänglich sind, die wir tabuisiert haben oder um unsere Größenfantasien auszuleben. Wie heilsam es ist, auf diesem Wege in einen spielerischen Kontakt mit fremden und abgewehrten Eigenschaften und Lebensformen in Berührung zu kommen, zeigen viele psychotherapeutische Verfahren (Psychodrama, Bibliodrama, Puppen- und Maskenspiele).

Unzählige Geschichten, Komödien und Actionsfilme nutzen diese Ambivalenz zur Erzeugung ihrer Situationskomik und Spannung, z. B. wenn Männer in Frauenrollen schlüpfen oder wenn Agenten und Spione sich mithilfe einer falschen Identität ins feindliche Territorium einschleichen.

Bei der Frage der Deutung eines Traums, in dem man selbst oder eine andere Person in Verkleidung oder anderer Gestalt auftritt, ist der ambivalente Charakter dieses Motivs zu beachten: Wo tarnt, verkleidet sich die Person in ihrem Leben, um eine unerwünschte Wahrheit und Wirklichkeit, ihre wirkliche Identität, ihrer wirklichen Seiten, Wünsche und Sehnsüchte nicht in Erscheinung treten zu lassen oder inwiefern drückt sich in der Verkleidung etwas vom "wahren" Wesen oder von den anderen, nicht gelebten, aber zur Integration und Ganzheit möglicherweise wichtigen Seiten aus?

Literatur: Standard

Autor: N. N.