Amethyst

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Keyword: Amethyst

Links: Stein Violett

Definition: Von griech. „a-methystos“ „nicht betrunken“. Der Amethyst, eine Quarzvarietät, ist mit seiner hell- bis dunkelvioletten Färbung (violett) ein beliebter Schmuckstein.

Information: Der seltene Stein wurde gelegentlich in Deutschland, insbesondere aber in Brasilien und Südafrika gefunden. Dem Mythos nach erhielt der Amethyst seine weinähnliche Farbe durch den Weingott Bacchus (deshalb wird er auch Bacchusstein genannt). Dieser beschloss in einem Zornesausbruch, den ersten Menschen, der ihm begegnete, den Tigern zum Fraß vorzuwerfen. Das war die Jungfrau Amethyst. Zur Rettung verwandelte die Göttin Diana Amethyst in einen weißen Stein. Um Diana zu versöhnen, goss Bacchus voll Reue Wein über den Stein.

Interpretation: Der Amethyst gilt als Stein, der Vernunft und Ausgeglichenheit verleiht und körperlich-triebhafte Begierden abmildert: Seit der Antike wird er als Mittel eingesetzt, um die Tendenz, dem Alkohol übermäßig zu zusprechen, abzulindern. Der Amethyst soll aber nicht allein das Verlangen gegenüber Alkohol dämpfen, sondern auch den geschlechtlichen Trieb. In der christlichen Symbolsprache wird er als Sinnbild der Demut angesehen, da er die Farbe des bescheidenen Veilchens trage und Hinweise gebe auf die Passion Christi. Bischöfe, Kardinäle und andere kirchliche Würdenträger tragen ihn häufig als Ring. Seine violette „Buß-Farbe“ machte ihn zum geeigneten Material kostbarer Rosenkränze. Einer der zwölf Edelsteine, die das Kleid des jüdischen Hohepriesters schmückten (2. Moses 28, 19) war ein Amethyst. Der Amethyst galt außerdem als einer der Grundsteine des himmlischen Jerusalem. Tibetanischen Geistlichen gilt er als geeignete Hilfe zur Meditation. Die Anwendung dieses Edelsteines soll laut Hildegard von Bingen Insektenstiche lindern helfen und unerwünschte Schlangen vertreiben.

Eduard Mörike schrieb 1853 in der „Historie von der schönen Lau“: „dass der Amethyst den schweren Dunst des Weins geschwinde aus dem Kopf vertreibt, ja schon von Anbeginn dawider tut, dass einen guten Zecher das Selige berühre; darum ihn auch weltliche und geistliche Herren sonst häufig pflegten am Finger zu tragen“. Conrad von Megenberg schrieb dem Amethyst die Kraft zu, böse Gedanken zu vertreiben und „gute Vernunft“ zu bringen (14. Jahrhundert). Die traditionellen „Steinbücher“ setzen ihn mit dem Planeten Saturn in Verbindung und erwähnen seine angebliche Eigenschaft, vor Gift und bösem Zauber zu schützen. Neuere esoterische Lehren bezeichnen ihn als jenen Edelstein, der dem „Wassermann-Zeitalter“ (engl. age of aquarius) – das jenes der Fische ablösen soll – durch seine mystisch-kühlen Ausstrahlungen am besten entspricht. Der Amethyst gilt als besonderer Beschützerstein der im Zeichen Widder geborenen. In der Antike ordnete man ihn dem Februar zu. Planetarische Entsprechung des Amethyst ist der Mondknoten, beeinflusst von Saturn und Transpluto.

Literatur: Standard

Autor: Kuptz-Klimpel, Annette