Anker und Nymphe: Unterschied zwischen den Seiten

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'''Keyword:''' Anker
'''Keyword:''' Nymphe


'''Links:''' [[Binden]], [[Bindung]], [[Erde]], [[Eros-Prinzip]], [[Kette]], [[Meer]], [[Wasser]], [[Reise]], [[Schiff]], [[Tiefe]]
'''Links:''' [[Anima]], [[Melusine]], [[Muse]], [[Nixe]], [[Wasser]]


'''Definition:''' Der Anker (mhd., spätahd. anker, lat. ancora, griech. ágkyra, eigtl. = Gebogenes, Gekrümmtes, verw. mit Angel)
'''Definition:''' Der Name Nymphe bedeutet "junge Frau", "Braut", also "junge Frau in heiratsfähigem Alter".
ist ein schweres, an einer Kette oder einem Tau befestigtes, zwei- oder vierarmiges hakenartiges Gerät, das vom Schiff auf den Grund eines Gewässers hinabgelassen wird, wo es sich in den Grund selbstätig eingräbt und dadurch das Schiff an seinem Platz festhält.


'''Information:''' Er ist (wie auch der Dreizack) Attribut des Meeresgottes Neptun. Ein Unwetter vor Anker liegend abwarten heißt in der Seemannssprache "Einen Sturm vor Anker abwettern".
'''Information:''' Der Name wurde in viele indogermanische Sprachen übernommen u. bezeichnet ursprünglich Wasserwesen, die aber in Grotten und Höhlen wohneNymphe Daraus entwickelte sich der Begriff des Nymphäum. Das Wort wurde im 4. Jahrhundert v. Ch. zum ersten Mal auf Delos belegt u. bezeichnete ein Heiligtum für die Nymphe. Ein Nymphäum wurde zusammen mit einem Wasserreservoir im 3. Jahrhundert v. Ch. gefundenen. Der moderne Begriff bezeichnet einen monumentalen Springbrunnen mit Statuen in Nischen u. stammt a. d. Spätantike. Er wandelte sich später zum Taufbecken.


'''Interpretation:''' Der Anker als ein Gegenstand mit ganz klarer Aufgabe in der Seefahrt, weist ganz allgemein auf unsere Verankerung hin, d. h. auf die Frage, woher wir unsere Identität und unseren Halt beziehen, worin wir uns gründen. Der Bezug zur [[Tiefe]] erscheint hier als besonders wichtig, denn der Anker ermöglicht eine Befestigung und Sicherung nach unten hin, im übertragenen Sinn in den Tiefen der eigenen Seele. Im christlichen Raum taucht er früh als Symbol des Glaubens und später als Variante des Kreuzes auf, als Hinweis auf die Verankerung in Gott oder Christus. Im übertragenen Sinn ist er auch Symbol für Festigkeit, Beständigkeit, Treue. Er ist der einzig mögliche Halt für das treibende Schiff auf dem Meer und erlaubt somit, die Ruhe zu bewahren angesichts stürmischer und tobender Gefühle und Impulse.
'''Interpretation:''' Die Nymphen gelten als weibliche Naturdämonen in Menschengestalt, andererseits haben sie Züge von Göttinnen, die aber nicht unsterblich sind. Sie treten im keltischen Bereich v. a. in der Dreiergruppe auf (erinnern somit a. d. Schicksalsgöttinnen), als tanzender Reigen. Vor allem in Griechenland sind sie im Gefolge von anderen Gottheiten zu finden, die eng mit der Natur verbunden sind: Artemis – Apollon – Hermes – Pan. Ihre Partner im Gefolge der Artemis sind die SatyrNymphe Im griech. und röm. Kulturbereich gab es individuelle Nymphen mit ausgeprägtem Göttinnencharakter.


Wenn wir die Anker lichten, so lösen wir uns aus der sicheren Vertäuung und brechen in ein Abenteuer auf, das kann den Beginn einer Heldenreise  [[Held, Heldenmythos]] symbolisieren. Umgekehrt bedeutet „vor Anker gehen“, dass wir sesshaft werden, uns anbinden, ggf. heiraten etc. Von diesem Aspekt her kommt wohl das Phänomen, dass der Anker bei Tätowierungen oft als Symbol der Beziehung und Liebe auftaucht.
Obwohl sie dem Wasser zugeordnet sind, besitzen sie ursprünglich keinen Fischschwanz, sondern sind in lange, wallende Gewänder gekleidet. Später wurden sie immer mehr entblößt dargestellt (als Statuen oder am Brunnenrand liegend) u. sie erhielten zunehmend einen stärkeren erotischen Bezug. Sie rauben Jünglinge und verkörpern auch eine finstere Seite, die aber vor allem bei den Nereiden (entsprechend unseren Meerjungfrauen) anzutreffen ist. Sie galten später als sexuell besessen ("Nymphomanie", suchthaftes Verlangen von Frauen nach Sexualität). Der frische, unbekümmerte, ungehemmte nymphenhafte Charakter junger Mädchen, der die Projektionen älterer Männer besonders fesselt, wird in Nabokovs Roman "Lolita" (1955) dargestellt.


Poetisch finden wir Anker der Hoffnung, was wohl einerseits auf die Sicherung des Schiffes im Sturm durch den Anker hinweist, aber auch mit dem oben erwähnten Aspekt des sich Gründens zusammenhängt, also der Hoffnung und Sehnsucht, irgendwo den Ort, den Heimathafen zu finden wo wir hin gehören.
Fallbeispiel: Ein junger, musisch begabter Mann träumte wiederholt vom FKKStrand und nackten jungen Frauen, was natürlich erst auf der erotisch-sexuellen Ebene angeschaut wurde. Es zeigte sich aber, dass es hier nicht primär um sexuelle Probleme ging, sondern um Entwicklung der eigenen musischen Fähigkeiten, die nie gefördert wurdeNymphe. Auch in Träumen von Frauen kann diese inspirierende Wirkung vorhanden sein, auch hier haben sie oft noch eine unterstützende Wirkung in Bezug auf Lebensmöglichkeiten, die im Moment nicht wahrgenommen werden.
 
Die gegensätzlichen Aspekte des Fixierens und des Treibens weisen auch auf einen Konflikt zwischen dem Einlassen auf den Lebensfluss und dessen Blockierung oder Stauung hin.
 
In neueren Psychotherapiemethoden taucht der Begriff des Ankers oder Ankerns ebenfalls auf und beschreibt den Vorgang, dass einem Inhalt oder einer Erkenntnis Bedeutung, Kraft, Beständigkeit, Nachhaltigkeit verliehen wird, indem sie eine Verankerung durch körperliche Berührung oder andere Betonung erfährt und damit engrammatisch fixiert wird.


'''Literatur:''' Standard
'''Literatur:''' Standard


'''Autor:''' Knoll, Dieter
'''Autor:''' Thomas, Helga

Aktuelle Version vom 19. Oktober 2023, 16:51 Uhr

Keyword: Nymphe

Links: Anima, Melusine, Muse, Nixe, Wasser

Definition: Der Name Nymphe bedeutet "junge Frau", "Braut", also "junge Frau in heiratsfähigem Alter".

Information: Der Name wurde in viele indogermanische Sprachen übernommen u. bezeichnet ursprünglich Wasserwesen, die aber in Grotten und Höhlen wohneNymphe Daraus entwickelte sich der Begriff des Nymphäum. Das Wort wurde im 4. Jahrhundert v. Ch. zum ersten Mal auf Delos belegt u. bezeichnete ein Heiligtum für die Nymphe. Ein Nymphäum wurde zusammen mit einem Wasserreservoir im 3. Jahrhundert v. Ch. gefundenen. Der moderne Begriff bezeichnet einen monumentalen Springbrunnen mit Statuen in Nischen u. stammt a. d. Spätantike. Er wandelte sich später zum Taufbecken.

Interpretation: Die Nymphen gelten als weibliche Naturdämonen in Menschengestalt, andererseits haben sie Züge von Göttinnen, die aber nicht unsterblich sind. Sie treten im keltischen Bereich v. a. in der Dreiergruppe auf (erinnern somit a. d. Schicksalsgöttinnen), als tanzender Reigen. Vor allem in Griechenland sind sie im Gefolge von anderen Gottheiten zu finden, die eng mit der Natur verbunden sind: Artemis – Apollon – Hermes – Pan. Ihre Partner im Gefolge der Artemis sind die SatyrNymphe Im griech. und röm. Kulturbereich gab es individuelle Nymphen mit ausgeprägtem Göttinnencharakter.

Obwohl sie dem Wasser zugeordnet sind, besitzen sie ursprünglich keinen Fischschwanz, sondern sind in lange, wallende Gewänder gekleidet. Später wurden sie immer mehr entblößt dargestellt (als Statuen oder am Brunnenrand liegend) u. sie erhielten zunehmend einen stärkeren erotischen Bezug. Sie rauben Jünglinge und verkörpern auch eine finstere Seite, die aber vor allem bei den Nereiden (entsprechend unseren Meerjungfrauen) anzutreffen ist. Sie galten später als sexuell besessen ("Nymphomanie", suchthaftes Verlangen von Frauen nach Sexualität). Der frische, unbekümmerte, ungehemmte nymphenhafte Charakter junger Mädchen, der die Projektionen älterer Männer besonders fesselt, wird in Nabokovs Roman "Lolita" (1955) dargestellt.

Fallbeispiel: Ein junger, musisch begabter Mann träumte wiederholt vom FKKStrand und nackten jungen Frauen, was natürlich erst auf der erotisch-sexuellen Ebene angeschaut wurde. Es zeigte sich aber, dass es hier nicht primär um sexuelle Probleme ging, sondern um Entwicklung der eigenen musischen Fähigkeiten, die nie gefördert wurdeNymphe. Auch in Träumen von Frauen kann diese inspirierende Wirkung vorhanden sein, auch hier haben sie oft noch eine unterstützende Wirkung in Bezug auf Lebensmöglichkeiten, die im Moment nicht wahrgenommen werden.

Literatur: Standard

Autor: Thomas, Helga