Orange (Farbe) und Regenbogen: Unterschied zwischen den Seiten

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'''Keyword:''' Orange (Farbe)
'''Keyword:''' Regenbogen


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'''Definition:''' Die Farbe Orange, die aus einem Zwischenton von Gelb zu Rot besteht, wurde nach der Zitrusfrucht Orange benannt..
'''Definition:''' Der Regenbogen verdankt seine Existenz dem Gegensatz zwischen [[Regen]] und Sonnenschein ([[Sonne]]). Ein Regenbogen entsteht, wenn die im Rücken des Beobachters stehende Sonne eine vor ihm befindliche Regenwolke oder -wand bescheint und die Sonnenstrahlen durch Brechung und Reflexion in den einzelnen Regentropfen in die Spektralfarben zerlegt.


'''Information:''' Keine
'''Information:''' Keine


'''Interpretation:''' Zur Farbe Orange (in den Nuancen zwischen Gelb-Rot und Rot-Gelb) stellt sich oft als erste Assoziation die gleichnamige Frucht, die reife, saftig-süße Orange oder Apfelsine ein, die eine gewisse Fülle des Lebens, Sinnenfreude und Sonnenwärme verkörpern und symbolisieren kann. Die psychologische Wirkung dieser Farbe leitet sich von ihrer Erfahrbarkeit an reifen Früchten und warmem Sommerlicht ab.
'''Interpretation:''' Wenn wir uns Situationen vergegenwärtigen, in denen wir Regenbogen wahrgenommen haben, so geht von ihnen immer etwas [[Numinoses]] aus, es strahlt eine besondere Harmonie, die wohl auf diese Gegensatzvereinigung weist. In der talmudischen Tradition wurde er am Abend des sechsten Schöpfungstages von Gott geschaffen; in der jüdisch-christlichen Tradition ist der Regenbogen Zeichen des Bundes Gottes mit den Menschen, das er nach der Sintflut als versöhnliche Geste setzte. „Das soll das Zeichen sein des Bundes, den ich aufgerichtet habe zwischen mir und allem Fleisch auf Erden“ (1. Mos. 9, 17). Er war die Erinnerung an sein Versprechen, nicht noch einmal durch eine solche Sintflut die Menschheit und die Erde zu zerstören. Dies weist auf die Funktion als Verbindung zwischen Himmel und Erde, zwischen den Göttern und den Menschen - eine Art Himmelsleiter oder [[axis]] mundi - und damit auch als Versöhnungssymbol. Von daher ist er auch ein Symbol Marias.


Die Skala des Orange beschreibt Goethe in der Farbenlehre so: „Da sich keine Farbe als stillstehend betrachten lässt, so kann man das Gelbe sehr leicht durch Verdichtung und Verdunkelung ins Rötliche steigern und erheben. Die Farbe wächst an Energie und erscheint im Rotgelben mächtiger und herrlicher."
Weit vor der christlichen Vorstellungswelt spielt der Regenbogen als Attribut der großen Mutter eine Rolle. Im frühen Indien wurden die sieben Farben als die sieben Schleier der Maya gesehen, hinter denen sie die bunte reale Welt schaffte. Entsprechend finden sich in der ägyptischen Mythologie sieben Schleier der Isis - einer anderen Ausprägung der großen Mutter.


Orange vereinigt die Leuchtkraft des Gelb mit der Vitalität des Rot. So vermag es andere Farben zu überstrahlen oder zu verdrängen.
Die siebenfarbige Treppe, die Buddha benützte, um vom Himmel wieder herabzusteigen ist ebenfalls der Regenbogen. Im alten Griechenland ist der Regenbogen identisch mit Iris, der Botin Heras und damit ebenfalls die Verbindung zwischen beiden Welten. Er stellt eine Art göttlicher Sprache dar. In China wird der Regenbogen - dort als fünffarbig gesehen - als Vereinigung von Yin und Yang gesehen, als Zeichen für die Harmonie des Universums und seiner Fruchtbarkeit. Im Islam sind die sieben Regenbogenfarben Zeichen der auf die Erde gespiegelten göttlichen Qualitäten. In Indien und Mesopotamien stehen die Sieben Farben für sieben Himmel.


Stefanescu-Goanga bemerkt zu Orange: „Gewöhnlich war es mit einem heiteren Lustgefühl verbunden."
Die offensichtliche Verbindung zwischen dem Regen und dem Regenbogen hat in vielen Kulturen zur Vorstellung einer mythischen bisexuellen Schlange geführt oder auch eines Stroms.


Heiss und Hiltmann bezeichnen Orange „als Farbe der Extraversion gleichsam in der zweiten Front hinter Gelb und Rot. Es mag auf einen Bereich hindeuten, der mit Leistungs- und Geltungsstreben angedeutet werden kann."
Im Volksglauben gilt der Regenbogen oft als Glücksbringer - vor allem für Liebende - und man erzählt, dass dort, wo er die Erde berühre, Schüsseln voller Gold zu finden seien. Diese Vorstellung hat einen engen Bezug zum Symbol des heiligen Grals. Dazu gibt es den keltischen Mythos der Regenbogenschüsselchen. Dies sind Münzformen, die an den Berührungspunkten mit der Erde angeblich gefunden wurden.


Im Farbpyramidentest gilt Orange vor allem auch als „Farbe der Körperlichkeit". Gegenüber Rot drückt es durch die ihm beigegebene Gelbkomponente sowohl Körperlichkeit wie Emotionalität mehr im Vollzug, mehr in zielgerichteter Bewegung und Gestaltung aus.
Tritt der Regenbogen im Traum auf, so liegt die numinos-archetypische Bedeutung nahe. Er weist auf Ganzheit hin, auf einen Weg in die Richtung der Integration und Gegensatzvereinigung. Hierin liegt auch ein großes Potenzial an Kreativität. Dies kann auch ein Hinweis sein auf eine elementar gestörte innere Harmonie, z. B. zwischen Verstand und Gefühl, also ein kompensatorisches Signal oder auf die Notwendigkeit einer neuen Beziehung zum Numinosen.
 
Für Köstlin ist es die Farbe des hellen Überflusses. Heimendahl beschreibt Orange als „eine Farbe, die wohl tut, weil sie alle Konflikte entspannt, leicht und heiter die frohe Seite des Lebens zeigt."
 
Itten versteht Orange als „Mischung von Gelb und Rot, " das „am Brennpunkt der großen strahlenden Aktivität" stehe: „Es besitzt sonnenhafte Leuchtkraft in der Sphäre des Materiellen, welche im Rot-Orange das Maximum an warmer Energie erreicht." Er behandelt Orange unter der Hauptkomponente Rot und kommt zu entsprechenden Ausdruckswerten: „Der warme Charakter des Rot steigert sich in Rot-Orange zum Ausdruck kämpferischer Leidenschaft. Dem Planeten Mars zugeordnet, ist es die Farbe der brennenden Kriegs- und Dämonen weit."
 
Wie dem Mars wird Orange auch dem [[Saturn]] zugeordnet. Es herrscht über andere Farben, entweder durch positives Überstrahlen oder durch negatives Verdrängen, je nach Stellenwert der Farbe im Kompositionszusammenhang. Die Symbolik des Gelb-Rot und die des Rot gehen selbstverständlich ineinander über.
 
In lichtem Orange-Rot erscheint die weibliche Gestalt der Weisheit, der Sophia. Gelb-Rot wird auf vielen Darstellungen als Farbe der Seraphim verwendet, die der göttlichen Liebe am Nächsten stehen. Man bezeichnet es als „flamma amoris et caritatis", Flamme der Liebe und der Barmherzigkeit. Die feurigen Zungen des Pfingstgeistes werden auf vielen Bildern in hellem Feuerrot wiedergegeben. In Chagalls Fraumünster-Komposition wird Elias auf einem gelb-orangenen Feuerwagen entrückt, das heißt von einer mächtigen Energie, die den Menschen über sich hinausträgt. Der Archetyp des schöpferisch verwandelnden Feuergeistes, eine Gestalt des Mercurius erscheint in Orange wie auch die keltische Göttin der Jugend und Liebe, Iduna.
 
Das Savadhistana-Chakra, das zweite, im Kreuzbereich gelegen, vertritt das Grundprinzip der schöpferischen Fortpflanzung des Lebens. Hier vermittelt die Farbe Orange eine vitalisierende, erneuernde Energie, sie befreit von erstarrten Mustern, fördert das Selbstwertgefühl und weckt Freude am sinnlichen Genuss.


'''Literatur:''' Standard
'''Literatur:''' Standard


'''Autor:''' Riedel, Ingrid
'''Autor:''' Knoll, Dieter

Aktuelle Version vom 19. Oktober 2023, 17:51 Uhr

Keyword: Regenbogen

Links: Brücke, Farbe, Gott, Gottesbild Leiter, Licht, Himmel, Maya, Regen, Schönheit, Sonne

Definition: Der Regenbogen verdankt seine Existenz dem Gegensatz zwischen Regen und Sonnenschein (Sonne). Ein Regenbogen entsteht, wenn die im Rücken des Beobachters stehende Sonne eine vor ihm befindliche Regenwolke oder -wand bescheint und die Sonnenstrahlen durch Brechung und Reflexion in den einzelnen Regentropfen in die Spektralfarben zerlegt.

Information: Keine

Interpretation: Wenn wir uns Situationen vergegenwärtigen, in denen wir Regenbogen wahrgenommen haben, so geht von ihnen immer etwas Numinoses aus, es strahlt eine besondere Harmonie, die wohl auf diese Gegensatzvereinigung weist. In der talmudischen Tradition wurde er am Abend des sechsten Schöpfungstages von Gott geschaffen; in der jüdisch-christlichen Tradition ist der Regenbogen Zeichen des Bundes Gottes mit den Menschen, das er nach der Sintflut als versöhnliche Geste setzte. „Das soll das Zeichen sein des Bundes, den ich aufgerichtet habe zwischen mir und allem Fleisch auf Erden“ (1. Mos. 9, 17). Er war die Erinnerung an sein Versprechen, nicht noch einmal durch eine solche Sintflut die Menschheit und die Erde zu zerstören. Dies weist auf die Funktion als Verbindung zwischen Himmel und Erde, zwischen den Göttern und den Menschen - eine Art Himmelsleiter oder axis mundi - und damit auch als Versöhnungssymbol. Von daher ist er auch ein Symbol Marias.

Weit vor der christlichen Vorstellungswelt spielt der Regenbogen als Attribut der großen Mutter eine Rolle. Im frühen Indien wurden die sieben Farben als die sieben Schleier der Maya gesehen, hinter denen sie die bunte reale Welt schaffte. Entsprechend finden sich in der ägyptischen Mythologie sieben Schleier der Isis - einer anderen Ausprägung der großen Mutter.

Die siebenfarbige Treppe, die Buddha benützte, um vom Himmel wieder herabzusteigen ist ebenfalls der Regenbogen. Im alten Griechenland ist der Regenbogen identisch mit Iris, der Botin Heras und damit ebenfalls die Verbindung zwischen beiden Welten. Er stellt eine Art göttlicher Sprache dar. In China wird der Regenbogen - dort als fünffarbig gesehen - als Vereinigung von Yin und Yang gesehen, als Zeichen für die Harmonie des Universums und seiner Fruchtbarkeit. Im Islam sind die sieben Regenbogenfarben Zeichen der auf die Erde gespiegelten göttlichen Qualitäten. In Indien und Mesopotamien stehen die Sieben Farben für sieben Himmel.

Die offensichtliche Verbindung zwischen dem Regen und dem Regenbogen hat in vielen Kulturen zur Vorstellung einer mythischen bisexuellen Schlange geführt oder auch eines Stroms.

Im Volksglauben gilt der Regenbogen oft als Glücksbringer - vor allem für Liebende - und man erzählt, dass dort, wo er die Erde berühre, Schüsseln voller Gold zu finden seien. Diese Vorstellung hat einen engen Bezug zum Symbol des heiligen Grals. Dazu gibt es den keltischen Mythos der Regenbogenschüsselchen. Dies sind Münzformen, die an den Berührungspunkten mit der Erde angeblich gefunden wurden.

Tritt der Regenbogen im Traum auf, so liegt die numinos-archetypische Bedeutung nahe. Er weist auf Ganzheit hin, auf einen Weg in die Richtung der Integration und Gegensatzvereinigung. Hierin liegt auch ein großes Potenzial an Kreativität. Dies kann auch ein Hinweis sein auf eine elementar gestörte innere Harmonie, z. B. zwischen Verstand und Gefühl, also ein kompensatorisches Signal oder auf die Notwendigkeit einer neuen Beziehung zum Numinosen.

Literatur: Standard

Autor: Knoll, Dieter