Ausweis und Paar: Unterschied zwischen den Seiten

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'''Keyword:''' Ausweis, Personalausweis, Pass
'''Keyword:''' Paar


'''Links:''' [[Identität]], [[Polizei]]
'''Links:''' [[Beziehung]], [[Bindung]], [[Hierosgamos]], [[Mysterium coniunctionis]], [[Polarität]], [[Symbiose]], [[Yin und Yang]], [[Zwei]]


'''Definition:''' Ein (amtliches) Dokument, eine Urkunde, die als Bestätigung, Legitimation für etwas ausgestellt wird, die Angaben zur Person erhält, die Identität einer Person beglaubigt.
'''Definition:''' Paar <mhd., ahd. par= zwei Dinge von gleicher Beschaffenheit; (adj.:) einem anderen gleich < lat. par = gleichkommend, gleich; (subst.:) wer sich einem anderen, der ihm gleicht, zugesellt; Genosse ist ein allgemeiner Begriff für zwei zusammengehörige, aufeinander bezogene oder zusammengestellte Dinge oder Elemente.


'''Information:''' Über 16 Jahre alte, meldepflichtige Deutsche müssen einen Personalausweis besitzen (Ausweispflicht).
'''Information:''' Paare finden sich ubiquitär vom kleinsten (Elektronen-Paar) bis ins Kosmische (paarweises Auftreten und Beeinflussung von Planeten als sog. Zwillingssterne), vom Abstrakten (Paare in der Mathematik und Mengenlehre) bis zum Konkreten (ein Paar Schuhe). Paarweises Angeordnetsein wird auch als Klassifikationsmerkmal benutzt: Paarhufer. Abgeleitete Begriffe: die Paarung und sich paaren steht meist für die geschlechtliche Vereinigung oder allgemeiner für die Zusammenstellung eines Paares.


'''Interpretation:''' Ein Ausweis ist ein Symbol der Legitimation, der Identität, des Nachweises einer Berechtigung. Das Fehlen z. B. eines Personalausweises oder eines Führerscheins erzeugt bei vielen Menschen eine Über-Ich-Straf-Angst mit der Befürchtung, von der Polizei krimineller Energien oder Machenschaften verdächtigt zu werden. Es taucht in Träumen häufig als Ausdruck von moralischen Verunsicherungen und Konflikten, Selbstwertzweifeln und Gewissensbissen auf oder in erlebten bzw. befürchteten Situationen, in denen eigene [[Schattenseiten]] entdeckt werden könnten.
Das Auftreten von Paaren in der Religionsgeschichte und Mythologie weist auf den bedeutsamen, archetypischen Charakter des Paares hin. Isis und Osiris, Gott und Göttin, Zeus und Hera, Paris (= lat. der Gleiche – etymologischer Vorläufer des Begriffes Paar) und Aphrodite, Kain und Abel – alle mythologischen Paarbildungen weisen auf schöpferische und/oder konflikthafte Paarungen hin. Sie stehen letztlich paradigmatisch für das Weltelternpaar, das archetypische Bild des Paares, das in der Individualpsyche als Elternpaar erlebt wird.


Auch Schwankungen im eigenen Identitätsgefühl können sich in Ausweis-Träumen darstellen, z. B. wenn man seinen Personalausweis nicht finden kann.
'''Interpretation:''' In der Alltagsvorstellung des Paares überwiegt die positive Bedeutung der Zusammengehörigkeit, weshalb es für Kinder so schwer ist, wenn das Elternpaar den anderen Pol des Paarseins, die [[Trennung]], vollzieht. Zur Paarung in einem weiteren Sinn gehört die heilige Hochzeit ([[Hierosgamos]]) als Symbol der Gegensatzvereinigung. Das Paar verweist somit immer auf das [[Mysterium coniunctionis]]. Alle Polaritäten sind angesprochen, wenn das Paar als Symbol auftritt: Männlich und Weiblich, Dunkel und hell, fruchtbar und karg, Liebe und Hass, Vereinigung und Trennung. In der Paarbeziehung wird unbewusst immer auch die andere Seite der eigenen Persönlichkeit gesucht. Dies kann zur schöpferischen Entfaltung des Liebespaares führen, das im Kind den symbolischen Ausdruck des Neuen, des Reifenden und des Werdenden findet.
 
Die Suche des eigenen Selbst am Anderen kann aber auch zu Missverständnissen, Konflikten und Paartrennung führen, wenn es den Partnern nicht gelingt, die eigenen Komplexmuster, den eigenen Schatten zu erkennen, die eigenen Projektionen zurückzunehmen. Die Polarität des Paares weist immer auch auf die Unerfülltheit hin, darauf hin, dass das Eins-Sein der Gegensätze - die coincidentia oppositorum - eine transzendente Idee bleibt und dass es in der Paarbeziehung darum geht, die konflikthafte Spannung zwischen Mann und Frau bzw. zwischen den Partnern auszuhalten. Die Angleichung der Pole führt zu einer Neutralisierung und damit zu einem spannungsarmen Zustand, während die Ergänzung zu einer Bereicherung der Paarbeziehung führt. Dieser Reifungsprozess ist von C. G. Jung gemeint, wenn er in der Zahlensymbolik schreibt, dass die Zwei zur Drei strebt.
 
Das Auftreten von Paaren in der Therapie oder im Traum weist auf die grosse Spannbreite der Polaritäten hin und nur die sorgfältige Exploration gemeinsam mit dem Patienten bzw. dem Träumenden kann Hinweise auf die aktuelle Bedeutung für den Einzelnen ergeben.


'''Literatur:''' Standard
'''Literatur:''' Standard


'''Autor:''' Müller, Lutz
'''Autor:''' Leibig, Bernd

Version vom 14. Juli 2014, 16:07 Uhr

Keyword: Paar

Links: Beziehung, Bindung, Hierosgamos, Mysterium coniunctionis, Polarität, Symbiose, Yin und Yang, Zwei

Definition: Paar <mhd., ahd. par= zwei Dinge von gleicher Beschaffenheit; (adj.:) einem anderen gleich < lat. par = gleichkommend, gleich; (subst.:) wer sich einem anderen, der ihm gleicht, zugesellt; Genosse ist ein allgemeiner Begriff für zwei zusammengehörige, aufeinander bezogene oder zusammengestellte Dinge oder Elemente.

Information: Paare finden sich ubiquitär vom kleinsten (Elektronen-Paar) bis ins Kosmische (paarweises Auftreten und Beeinflussung von Planeten als sog. Zwillingssterne), vom Abstrakten (Paare in der Mathematik und Mengenlehre) bis zum Konkreten (ein Paar Schuhe). Paarweises Angeordnetsein wird auch als Klassifikationsmerkmal benutzt: Paarhufer. Abgeleitete Begriffe: die Paarung und sich paaren steht meist für die geschlechtliche Vereinigung oder allgemeiner für die Zusammenstellung eines Paares.

Das Auftreten von Paaren in der Religionsgeschichte und Mythologie weist auf den bedeutsamen, archetypischen Charakter des Paares hin. Isis und Osiris, Gott und Göttin, Zeus und Hera, Paris (= lat. der Gleiche – etymologischer Vorläufer des Begriffes Paar) und Aphrodite, Kain und Abel – alle mythologischen Paarbildungen weisen auf schöpferische und/oder konflikthafte Paarungen hin. Sie stehen letztlich paradigmatisch für das Weltelternpaar, das archetypische Bild des Paares, das in der Individualpsyche als Elternpaar erlebt wird.

Interpretation: In der Alltagsvorstellung des Paares überwiegt die positive Bedeutung der Zusammengehörigkeit, weshalb es für Kinder so schwer ist, wenn das Elternpaar den anderen Pol des Paarseins, die Trennung, vollzieht. Zur Paarung in einem weiteren Sinn gehört die heilige Hochzeit (Hierosgamos) als Symbol der Gegensatzvereinigung. Das Paar verweist somit immer auf das Mysterium coniunctionis. Alle Polaritäten sind angesprochen, wenn das Paar als Symbol auftritt: Männlich und Weiblich, Dunkel und hell, fruchtbar und karg, Liebe und Hass, Vereinigung und Trennung. In der Paarbeziehung wird unbewusst immer auch die andere Seite der eigenen Persönlichkeit gesucht. Dies kann zur schöpferischen Entfaltung des Liebespaares führen, das im Kind den symbolischen Ausdruck des Neuen, des Reifenden und des Werdenden findet.

Die Suche des eigenen Selbst am Anderen kann aber auch zu Missverständnissen, Konflikten und Paartrennung führen, wenn es den Partnern nicht gelingt, die eigenen Komplexmuster, den eigenen Schatten zu erkennen, die eigenen Projektionen zurückzunehmen. Die Polarität des Paares weist immer auch auf die Unerfülltheit hin, darauf hin, dass das Eins-Sein der Gegensätze - die coincidentia oppositorum - eine transzendente Idee bleibt und dass es in der Paarbeziehung darum geht, die konflikthafte Spannung zwischen Mann und Frau bzw. zwischen den Partnern auszuhalten. Die Angleichung der Pole führt zu einer Neutralisierung und damit zu einem spannungsarmen Zustand, während die Ergänzung zu einer Bereicherung der Paarbeziehung führt. Dieser Reifungsprozess ist von C. G. Jung gemeint, wenn er in der Zahlensymbolik schreibt, dass die Zwei zur Drei strebt.

Das Auftreten von Paaren in der Therapie oder im Traum weist auf die grosse Spannbreite der Polaritäten hin und nur die sorgfältige Exploration gemeinsam mit dem Patienten bzw. dem Träumenden kann Hinweise auf die aktuelle Bedeutung für den Einzelnen ergeben.

Literatur: Standard

Autor: Leibig, Bernd