Backen und Parabel: Unterschied zwischen den Seiten

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'''Keyword:''' Backen
'''Keyword:''' Parabel


'''Links:''' [[Ähre]], [[Alchemie]], [[Backwerk]], [[Brot]], [[Feuer]], [[Ofen]], [[Wandlung]]
'''Links:''' [[Ellipse]], [[Kreis]], [[Hyperbel]]


'''Definition:''' Backen (mhd. backen, ahd. backan, urspr. = wärmen, rösten) bedeutet, aus verschiedenen Zutaten einen Teig zu bereiten und diesen durch Einwirkung der dem jeweiligen Produkt entsprechenden Hitze und Luft im Backofen locker, gar und genießbar machen. Der Teig bekommt bei diesem Vorgang eine mehr oder weniger dunkle und feste Kruste.
'''Definition:''' Der Name Parabel stammt vom griechischen parabole „Nebeneinanderstellung“, zurückzuführen auf para „neben“ und bállein „werfen“.
Eine Parabel ist eine ins Unendliche geöffnete Kurve. Sie ist der geometrische Ort aller Punkte, deren Abstand zu einem festen Punkt F (dem Brennpunkt der P.) und einer Geraden l (der Leitgeraden der P.) gleich groß ist.
Diese Bezeichnung bezieht sich auf die sogenannte Exzentrizität ε, welche die Abweichung eines Kegelschnittes von der Kreisform beschreibt. Der ε-Wert eines Kreises ist gleich 0, der einer Parabel gleich 1.


'''Information:''' Backen setzt den Anbau von Getreide sowie die Entwicklung des Backofens, manchmal im Süden Deutschlands und in Österreich auch Backröhre genannt, voraus. Brot ist Jahrtausende altes gebackenes Grundnahrungsmittel. Vorläufer der im Ofen gebackenen Laibe sind die in praktisch allen Ackerbaukulturen bekannten, auf Stein gebackenen, dünnen Fladenbrote.
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'''Interpretation:''' Backen ist, wie auch das Mahlen des Mehls, ein weibliches Urmysterium und Wandlungsgeschehen. Es ist traditionell "Kunst und Aufgabe" der Frauen, Nahrung zu spenden (Muttermilch) und Nahrung zu bereiten bzw. Stoffe in Nahrung zu wandeln. Ihre Geschicklichkeit und Handarbeit ist es, aus den Stoffen der Ur-Natur deren körperlich, emotional und geistig wohltuende, nährende und kräftigende Substanz zu gewinnen. Nicht nur in der Zubereitung von Rauschtränken und besonderen Nahrungsmitteln, sondern gerade in der Zubereitung der ganz basalen alltäglichen Nahrung liegt eines der Urmysterien. Der Backvorgang steht wie das Kochen dem alchemistischen Prozess mit seinen verschiedenen Phasen und vielfältigen symbolischen Zusammenhängen sehr nahe: Nach einer guten Vorbereitung des Ausgangsmaterials (prima materia) durchläuft dieses unter Einwirkung von feuriger Energie und sorgfältiger Berücksichtigung von rechter Zeit und rechter Temperatur einen Wandlungsprozess, bis es seinen optimalen Zustand erreicht hat.  
In der Literatur bezeichnet man eine mit dem Gleichnis verwandte, lehrhafte kurze Erzählung als Parabel.


Aus dem im Dunkel der Erde gestorbenen und neu keimenden Samenkorn reift mit Hilfe der Nährstoffe von Erde und Wasser und der Winde und der Sonne das Getreide. Über lange Jahrtausende sind die Körner mühsam mit dem Mahlstein von knieenden Frauen zermahlen worden. Mit Wasser und genügend Wärme im Backtrog stehen gelassen, geschieht mit dem gemahlenen Getreide eine magische Verwandlung: der Gärprozess, der den angerührten Teig gleichsam zum Leben erweckt. Mit Mehl und anderen Zutaten wie Samen und Kräutern wird dieser Teig gewalkt und geknetet, eine rhythmische und rundende Bewegung. Nach erneutem Warten und Gären setzt eine nächste Wandlung ein: Der zugedeckte Teig verdoppelt sein Volumen im Backtrog auf geheimnisvolle Weise. Er darf dabei nicht beobachtet werden, weil er vor Zugluft geschützt werden muss. Kunstvoll wird er nun mit den Händen geformt; der geformte Teig wird noch einmal unter schützenden und wärmenden Tüchern verborgen. Im eigenen Backofen oder dem gemeinschaftlichen Backhaus erfährt der feuchte, zäh-klebrige, geformte Teig seine letzte Wandlung und wird zum goldbraunen, köstlichen, duftenden Gebäck, z. B. zum Brotlaib, der von der Hand der Mutter geschnitten und am Familientisch verzehrt wird oder auch als stärkende Mahlzeit fern von daheim, z. B. in der Schul- und Arbeitspause, dient.
'''Information:''' Die Parabel gehört wie der Kreis, die Ellipse und die Hyperbel zu den sogenannten Kegelschnittkurven. Das sind Kurven, die entstehen, wenn ein (Doppel-) kegel von einer Ebene geschnitten wird. Die vier Kurven gehen auseinander hervor: Wenn die Schnittebene sich dreht, werden aus dem Kreis Ellipsen, dann eine Parabel und dann Hyperbeln. Unter anderem entstehen Kegelschnittkurven bei der perspektivischen Abbildung eines Kreises.


Mit Backen verbinden die meisten von uns Erinnerungen an die Kindheit, häufig solche der Geborgenheit, des Vertrauens, der Wärme, der angenehmen Gerüche. Das Backen des Brotes wird zwar in den modernen Haushalten nur noch selten erlebt, oft verzaubert aber das Kuchenbacken oder die Weihnachtsbäckerei auch heute noch. Das Bild des Backens im Traum oder in Märchen führt häufig in einen positiv besetzten oft auch ambivalenten mütterlich-weiblichen Raum, in die weiblichen Mysterien der Nahrung, des Gehaltenseins, des Schutzes, des Schöpferischen und des Werdens. Der Backofen kann zur Metapher für das Mütterliche und für die Mutter werden. Im Motiv des Backens kann Schwangerschaft angedeutet sein.  
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Es geht, wenn Backen oder der Backofen als Motiv auftauchen, oft darum, den richtigen Zeitpunkt zu erkennen, zu dem etwas tatsächlich soweit ist, reif ist, aus dem Backofen heraus kann, zu dem es gut ist, vom schöpferischen Ausharren und Abwarten in die schöpferische Aktivität zu kommen. Die "gute Mutter" der Nahrung und des Lebens und die "böse Mutter" des Todes liegen hier ganz nahe beieinander. Die hungrigen Kinder Hänsel und Gretel werden durch das Lebkuchenhaus der Hexe angezogen und geraten in deren Gefangenschaft. Ihre Freiheit gewinnen sie wieder, weil sie die Hexe so lange warten lassen können, bis diese ungeduldig wird. Dann kann es der mutigen Gretel im richtigen Augenblick gelingen, die Hexe in ihren eigenen Backofen hinein zu stoßen, wo sie verbrennt. Auch im Märchen von Frau Holle geht es um die Geheimnisse der Arbeit im weiblich-natürlichen Raum: Zum rechten Zeitpunkt muss das Brot aus dem Ofen geholt und müssen die Äpfel geerntet werden. Wer nicht bereit ist, den richtigen Zeitpunkt wahrzunehmen, auf ihn zu achten, und sich entsprechend zu verhalten, der kann nicht erfolgreich sein.  
Eine Parabel geht aus einer Ellipse hervor: Bewegt man einen Brennpunkt der Ellipse (hier: F2) weg vom anderen (hier: F1), so wird die Ellipse immer länglicher, bis schließlich F2 unendlich weit entfernt ist. Dann ist die Kurve eine Parabel.


'''Literatur:''' Standard
[[Datei:Parabel_02_72.JPG]]


'''Autor:''' Müller, Anette
Wie der Kreis ist eine Parabel also eine Sonderform der Ellipse: beim Kreis fallen die beiden Brennpunkte zusammen, bei der Parabel liegt einer der beiden Brennpunkte im Unendlichen.
 
[[Datei:Parabel_03_72.JPG]]
 
Alle Strahlen, die von F1 ausgehen, werden an der Kurve so reflektiert, dass sie parallel zueinander im Unendlichen verschwinden. In der Sprache der Projektiven Geometrie sagt man, sie schneiden sich im Unendlichen. Umgekehrt werden alle zur Hauptachse der Kurve parallelen Strahlen an der Parabelkurve so reflektiert, dass sie sich im Brennpunkt F1 treffen.
 
Diese „Brennpunkt“-Eigenschaft der Parabel wird in der Technik angewandt, z. B. für Parabolspiegel, die parallel einfallendes Licht auf einen Punkt bündeln und dort sehr große Temperaturen erzeugen können, oder bei Autoscheinwerfern, bei denen umgekehrt das Licht einer punktförmigen Lichtquelle in parallele Lichtstrahlen umgewandelt wird. Bei der perspektivischen Abbildung eines Kreises entsteht als Abbild des Kreises immer genau dann – und NUR dann - eine Parabel, wenn der Betrachtende den Kreis berührt, also beim Übergang von innen nach außen oder umgekehrt.
 
So wie auch die anderen Kegelschnittkurven Ellipse und Hyperbel findet man die Parabel in der Natur als „Spuren“ der vierten Dimension (Zeit oder Bewegung): So beschreibt z.B. ein hüpfender Ball, ohne Beachtung der Reibungsverluste Parabelbögen.
Bei einer Hängebrücke mit einer gleichmäßig über die Spannbreite verteilten Streckenlast stellt sich eine parabelförmige Hängekurve ein.
Umgedreht benötigen gleichmäßig belastete Bögen in Parabelform ein Minimum an Material, weil nur Druckkräfte und keine Schub- oder Biegekräfte entstehen.
 
'''Interpretation:'''  Es ist immer wieder versucht worden, Gesetzmäßigkeiten der Mathematik, im übertragenen Sinne zu verstehen, besonders, wenn dabei der Aspekt der Unendlichkeit eine Rolle spielt. Nun basiert aber die Mathematik auf einer klaren Logik, die nur wahr oder falsch kennt und deshalb im Gegensatz zu symbolischen Betrachtungen steht, da diese eher ein Sowohl-als-auch–Denken benötigen. Insofern sind symbolische Betrachtungen von mathematischen Zeichen und Formeln mit besonderer Vorsicht zu sehen.
 
Eine Parabel entsteht, wie oben beschrieben, aus einer Ellipse, wenn der eine Brennpunkt der Ellipse im Unendlichen verschwindet. Die bei der Ellipse beschriebene wechselseitige Beziehung zwischen den beiden Brennpunkten (alle Strahlen von einem Brennpunkt werden an der Ellipsenkurve so reflektiert, dass sie sich im zweiten Brennpunkt treffen und umgekehrt), verschiebt sich bei der Parabel zu einer wechselseitigen Beziehung zwischen einem realen Punkt und dem Unendlichen:
Alle Strahlen, die vom Brennpunkt ausgehen, werden von der Parabelkurve so reflektiert, dass sie parallel zueinander im Unendlichen verschwinden, während die von dort kommenden Strahlen im Brennpunkt wieder konzentriert werden.
Diese wechselseitige Beziehung zwischen dem Endlichen und dem Unendlichen, zwischen dem Konkreten und dem Unkonkreten, eignet sich m. A. als Bild für solche Situationen, in denen ein Mensch ganz offen ist für das Unendliche, das große Ganze, das Göttliche oder auch das Kollektive Unbewusste. Und wenn man diesem Bild glauben möchte, dann ist diese Offenheit eine wechselseitige.
 
Die Parabel erscheint als Abbild des Kreises in Momenten des Überganges von innen nach aussen und umgekehrt. Genau in diesem Moment – und nur dann - entsteht diese besondere Kurve mit ihren eigenen Gesetzmäßigkeiten.
So scheint die Parabel ausdrücken zu wollen, dass in Übergangssituationen wie Anfang und Ende, Geburt und Tod, etc., aber auch in jedem einzelnen intensiv erlebten Augenblick, der ja den Übergang von der Zukunft in die Vergangenheit darstellt, der Mensch eine Einheit mit dem Kosmos bildet. So flüchtig dieser Moment sein kann, so stabil und universell ist er gleichzeitig. (Meister Eckehart spricht vom „gegenwärtigen Nun“, in dem der Sohn Gottes in der Seele geboren wird.)
 
'''Literatur:''' Standard; Wolfgang Haack, Darstellende Geometrie I-III, Sammlung Göschen de Gruyter; Rudolf Schmidt, Perspektive Schritt für Schritt, Bauverlag Wiesbaden und Berlin; Arnold Bernhard, Projektive Geometrie aus der Raumanschauung zeichnend entwickelt, Verlag Freies Geistesleben; www.kegelschnitte.de; Nikolaus Pevsner, Europäische Architektur, Prestel Verlag; Roman und Patrick Hocke, Michael Ende, Die Unendliche Geschichte, Das Phantasien-Lexikon, Thienemann Verlag; Friedrich Weinreb, Der göttliche Bauplan der Welt, Origo Verlag.
 
'''Autor:''' Ernst, Christine

Aktuelle Version vom 19. Oktober 2023, 17:51 Uhr

Keyword: Parabel

Links: Ellipse, Kreis, Hyperbel

Definition: Der Name Parabel stammt vom griechischen parabole „Nebeneinanderstellung“, zurückzuführen auf para „neben“ und bállein „werfen“. Eine Parabel ist eine ins Unendliche geöffnete Kurve. Sie ist der geometrische Ort aller Punkte, deren Abstand zu einem festen Punkt F (dem Brennpunkt der P.) und einer Geraden l (der Leitgeraden der P.) gleich groß ist. Diese Bezeichnung bezieht sich auf die sogenannte Exzentrizität ε, welche die Abweichung eines Kegelschnittes von der Kreisform beschreibt. Der ε-Wert eines Kreises ist gleich 0, der einer Parabel gleich 1.

Datei:Parabel 01 72.JPG

In der Literatur bezeichnet man eine mit dem Gleichnis verwandte, lehrhafte kurze Erzählung als Parabel.

Information: Die Parabel gehört wie der Kreis, die Ellipse und die Hyperbel zu den sogenannten Kegelschnittkurven. Das sind Kurven, die entstehen, wenn ein (Doppel-) kegel von einer Ebene geschnitten wird. Die vier Kurven gehen auseinander hervor: Wenn die Schnittebene sich dreht, werden aus dem Kreis Ellipsen, dann eine Parabel und dann Hyperbeln. Unter anderem entstehen Kegelschnittkurven bei der perspektivischen Abbildung eines Kreises.

Datei:Sym-kegelschnitte 72.jpg

Eine Parabel geht aus einer Ellipse hervor: Bewegt man einen Brennpunkt der Ellipse (hier: F2) weg vom anderen (hier: F1), so wird die Ellipse immer länglicher, bis schließlich F2 unendlich weit entfernt ist. Dann ist die Kurve eine Parabel.

Datei:Parabel 02 72.JPG

Wie der Kreis ist eine Parabel also eine Sonderform der Ellipse: beim Kreis fallen die beiden Brennpunkte zusammen, bei der Parabel liegt einer der beiden Brennpunkte im Unendlichen.

Datei:Parabel 03 72.JPG

Alle Strahlen, die von F1 ausgehen, werden an der Kurve so reflektiert, dass sie parallel zueinander im Unendlichen verschwinden. In der Sprache der Projektiven Geometrie sagt man, sie schneiden sich im Unendlichen. Umgekehrt werden alle zur Hauptachse der Kurve parallelen Strahlen an der Parabelkurve so reflektiert, dass sie sich im Brennpunkt F1 treffen.

Diese „Brennpunkt“-Eigenschaft der Parabel wird in der Technik angewandt, z. B. für Parabolspiegel, die parallel einfallendes Licht auf einen Punkt bündeln und dort sehr große Temperaturen erzeugen können, oder bei Autoscheinwerfern, bei denen umgekehrt das Licht einer punktförmigen Lichtquelle in parallele Lichtstrahlen umgewandelt wird. Bei der perspektivischen Abbildung eines Kreises entsteht als Abbild des Kreises immer genau dann – und NUR dann - eine Parabel, wenn der Betrachtende den Kreis berührt, also beim Übergang von innen nach außen oder umgekehrt.

So wie auch die anderen Kegelschnittkurven Ellipse und Hyperbel findet man die Parabel in der Natur als „Spuren“ der vierten Dimension (Zeit oder Bewegung): So beschreibt z.B. ein hüpfender Ball, ohne Beachtung der Reibungsverluste Parabelbögen. Bei einer Hängebrücke mit einer gleichmäßig über die Spannbreite verteilten Streckenlast stellt sich eine parabelförmige Hängekurve ein. Umgedreht benötigen gleichmäßig belastete Bögen in Parabelform ein Minimum an Material, weil nur Druckkräfte und keine Schub- oder Biegekräfte entstehen.

Interpretation: Es ist immer wieder versucht worden, Gesetzmäßigkeiten der Mathematik, im übertragenen Sinne zu verstehen, besonders, wenn dabei der Aspekt der Unendlichkeit eine Rolle spielt. Nun basiert aber die Mathematik auf einer klaren Logik, die nur wahr oder falsch kennt und deshalb im Gegensatz zu symbolischen Betrachtungen steht, da diese eher ein Sowohl-als-auch–Denken benötigen. Insofern sind symbolische Betrachtungen von mathematischen Zeichen und Formeln mit besonderer Vorsicht zu sehen.

Eine Parabel entsteht, wie oben beschrieben, aus einer Ellipse, wenn der eine Brennpunkt der Ellipse im Unendlichen verschwindet. Die bei der Ellipse beschriebene wechselseitige Beziehung zwischen den beiden Brennpunkten (alle Strahlen von einem Brennpunkt werden an der Ellipsenkurve so reflektiert, dass sie sich im zweiten Brennpunkt treffen und umgekehrt), verschiebt sich bei der Parabel zu einer wechselseitigen Beziehung zwischen einem realen Punkt und dem Unendlichen: Alle Strahlen, die vom Brennpunkt ausgehen, werden von der Parabelkurve so reflektiert, dass sie parallel zueinander im Unendlichen verschwinden, während die von dort kommenden Strahlen im Brennpunkt wieder konzentriert werden. Diese wechselseitige Beziehung zwischen dem Endlichen und dem Unendlichen, zwischen dem Konkreten und dem Unkonkreten, eignet sich m. A. als Bild für solche Situationen, in denen ein Mensch ganz offen ist für das Unendliche, das große Ganze, das Göttliche oder auch das Kollektive Unbewusste. Und wenn man diesem Bild glauben möchte, dann ist diese Offenheit eine wechselseitige.

Die Parabel erscheint als Abbild des Kreises in Momenten des Überganges von innen nach aussen und umgekehrt. Genau in diesem Moment – und nur dann - entsteht diese besondere Kurve mit ihren eigenen Gesetzmäßigkeiten. So scheint die Parabel ausdrücken zu wollen, dass in Übergangssituationen wie Anfang und Ende, Geburt und Tod, etc., aber auch in jedem einzelnen intensiv erlebten Augenblick, der ja den Übergang von der Zukunft in die Vergangenheit darstellt, der Mensch eine Einheit mit dem Kosmos bildet. So flüchtig dieser Moment sein kann, so stabil und universell ist er gleichzeitig. (Meister Eckehart spricht vom „gegenwärtigen Nun“, in dem der Sohn Gottes in der Seele geboren wird.)

Literatur: Standard; Wolfgang Haack, Darstellende Geometrie I-III, Sammlung Göschen de Gruyter; Rudolf Schmidt, Perspektive Schritt für Schritt, Bauverlag Wiesbaden und Berlin; Arnold Bernhard, Projektive Geometrie aus der Raumanschauung zeichnend entwickelt, Verlag Freies Geistesleben; www.kegelschnitte.de; Nikolaus Pevsner, Europäische Architektur, Prestel Verlag; Roman und Patrick Hocke, Michael Ende, Die Unendliche Geschichte, Das Phantasien-Lexikon, Thienemann Verlag; Friedrich Weinreb, Der göttliche Bauplan der Welt, Origo Verlag.

Autor: Ernst, Christine