Bauwerk und Pfau: Unterschied zwischen den Seiten

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'''Keyword:''' Bauwerk
'''Keyword:''' Pfau


'''Links:''' [[Haus]], [[Turm]]
'''Links:''' [[Alchemie]], [[Farben]], [[Feder]], [[Ganzheit]], [[Persona]], [[Narzissmus]], [[Vogel]]


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'''Definition:''' Der Pfau [lat. pavo] gehört zur Gruppe der Fasanenvögel und ist als erster Ziervogel der Menschheit bekannt, sein Name imitiert lautmalerisch sein Geschrei.


'''Information:''' Keine.
'''Information:''' Der männliche blaue Pfau hat ein farbenprächtiges Gefieder mit großen, schillernden, augenähnlichen Flecken, das zur Balz zu einem Rad aufgerichtet wird. Das Gefieder der Hennen ist dagegen - wesentlich unauffälliger - grünlich-grau gehalten.


'''Interpretation:''' Etwas Bauen, aufbauen, ist ein auf die Zukunft und ein Ziel gerichtetes Tun, oft mit anderen Menschen zusammen. Es steht im Bedeutungszusammenhang mit Sein, Werden, Wachsen, etwas hervorbringen.
'''Interpretation:''' In Indien galt der PFau wegen seines Rades als sonnenhafter Vogel, ebenso im frühen Christentum, hier war er auch Symbol der Unsterblichkeit und Auferstehung, denn sein Fleisch galt als unverweslich. In seinem Schwanz sah man das Abbild des Heiligenscheins, so wurde er zum Symbol der Heiligen. Da der Pfauenschwanz alle Farben enthält, ist er auch ein Ganzeitsymbol.


Jedes Bauwerk kann psychologisch von zwei Seiten her betrachtet werden: einmal mit der Frage, wie wirkt es auf mich? Zum anderen mit der Frage: was aus meiner Seele repräsentiert dieses Bauwerk, drückt es etwas aus, was auch in meinem Inneren zu finden ist? Die Fragen bezeichnen die Wechselwirkung zwischen seelischer Innenwelt und objektiver Außenwelt. Im Bauwerk wird deutlich, dass beide Bereiche sich ergänzen, zusammenwirken, ja sich ineinander spiegeln.
In der [[Alchemie]] spielt der Pfauenschwanz (cauda pavonis) als Phase des alchemistischen Opus magnum eine Rolle, in der nach der Schwärze der [[Nigredo]] vor der [[Albedo]] ein Zwischenspiel vieler Farben auftritt und u. a. die beginnende Verlebendigung des [[Steins]] der Weisen symbolisiert.


In Architektur, Kunst, der Raumwirkung oder in Stilfragen verbindet sich die objektiv gegebene Erscheinungsebene von Steinen und Mauern mit dem darin sichtbar werdenden seelischen Hintergrund der Dinge.
Seit der Neuzeit gilt der Pfau wegen seines auffälligen Balzverhaltens als Symbol des Imponiergehabes, der selbstgefälligen Eitelkeit, des Stolzes, Hochmuts, des [[Narzissmus]] und des Luxus ([[Statussymbole]]).


Dieser Hintergrund teilt sich uns in der Wirkung des Bauwerkes mit, es gibt einen Eindruck, ein Gefühl, es spricht uns an. Wir reagieren beim Anblick mit Wohlbefinden oder Unwohlsein, beim Durchschreiten mit Ehrfurcht oder Ablehnung. Es liegt auf der Hand, dass ein gemauerter Turm mit kleinsten Fenstern eine andere Wirkung auf uns hat, als ein Haus aus einer offenen Glas-Holz-Konstruktion. In diesen Ausdruck des Bauwerks geht zugleich seine Funktion mit ein, die immer miterlebt wird. Wir empfinden es als gelungene Architektur, wenn die Funktion des Gebäudes sich auch in der Stil- und Formensprache ausdrückt. Ein eindrückliches Beispiel ist das Neue Jüdische Museum in Berlin. In diesem Gebäude bildet sich das schlimme Schicksal europäischer Juden absolut ergreifend ab.
Selbstgefälliges Verhalten von Menschen wird durch die Redewendung "einherstolzieren / sich spreizen wie ein Pfau" veranschaulicht.


Stellen wir die andere Frage, was aus meiner Seele durch ein Bauwerk repräsentiert wird, dann liegt beispielsweise beim Turm auf der Hand, dass er Gefühle des Alleinseins vertritt, beim hohen Turm ein Sich-über-andere-Erheben, ein Streben nach Höherem und vieles mehr.
'''Literatur:''' Standard


Oder Palast und Kloster des Escorial, die bis 1563 für Philipp II. in Spanien errichtet wurden: spiegeln sie vielleicht auch symbolisch die Introvertiertheit und Menschenscheu dieses Monarchen, der sich in seine inneren Mauern zurückzog?
'''Autor:''' N. N.
 
Das Ergriffensein von einem Bauwerk kann uns also etwas über unsere Seele, über uns selbst sagen. Und ganz sicher lernen wir umgekehrt beim Betrachten eines Gebäudes, bei seinem Studium, etwas über die Menschen, die es gebaut und benützt haben.
 
'''Literatur:''' Standard, Koch (1994)
 
'''Autor:''' Friedemann, Monika

Version vom 15. November 2011, 11:56 Uhr

Keyword: Pfau

Links: Alchemie, Farben, Feder, Ganzheit, Persona, Narzissmus, Vogel

Definition: Der Pfau [lat. pavo] gehört zur Gruppe der Fasanenvögel und ist als erster Ziervogel der Menschheit bekannt, sein Name imitiert lautmalerisch sein Geschrei.

Information: Der männliche blaue Pfau hat ein farbenprächtiges Gefieder mit großen, schillernden, augenähnlichen Flecken, das zur Balz zu einem Rad aufgerichtet wird. Das Gefieder der Hennen ist dagegen - wesentlich unauffälliger - grünlich-grau gehalten.

Interpretation: In Indien galt der PFau wegen seines Rades als sonnenhafter Vogel, ebenso im frühen Christentum, hier war er auch Symbol der Unsterblichkeit und Auferstehung, denn sein Fleisch galt als unverweslich. In seinem Schwanz sah man das Abbild des Heiligenscheins, so wurde er zum Symbol der Heiligen. Da der Pfauenschwanz alle Farben enthält, ist er auch ein Ganzeitsymbol.

In der Alchemie spielt der Pfauenschwanz (cauda pavonis) als Phase des alchemistischen Opus magnum eine Rolle, in der nach der Schwärze der Nigredo vor der Albedo ein Zwischenspiel vieler Farben auftritt und u. a. die beginnende Verlebendigung des Steins der Weisen symbolisiert.

Seit der Neuzeit gilt der Pfau wegen seines auffälligen Balzverhaltens als Symbol des Imponiergehabes, der selbstgefälligen Eitelkeit, des Stolzes, Hochmuts, des Narzissmus und des Luxus (Statussymbole).

Selbstgefälliges Verhalten von Menschen wird durch die Redewendung "einherstolzieren / sich spreizen wie ein Pfau" veranschaulicht.

Literatur: Standard

Autor: N. N.