F (Buchstabe)

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Keyword: F - Buchstabe

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Definition: F ist der sechste Buchstabe des deutschen Alphabets.

Information: F ist einer der wenigen Buchstaben, die nicht aus dem phönizischen Schriftsystem stammen. Das F an dieser Stelle des Alphabets ist ein Platzhalter für den sechsten Buchstaben der Phönizier, das Waw, ein w-Laut, den die deutsche Sprache nicht kennt. Auch die Griechen konnten das Waw nicht artikulieren und entwickelten für die deswegen unbesetzte sechste Stelle des Alphabets einen neuen Buchstaben, das F, das damals noch linksläufig geschrieben wurde. Die Schreibrichtung, die wir heute kennen, entstand erst viel später. Der Buchstabe F wurde als Digamma bezeichnet, da er zwei übereinander gestülpten Gammas ähnlich sah. Gesprochen wurde er wie das deutsche W. Das Digamma verschwand jedoch bald wieder aus der griechischen Sprache, allerdings wurde es zuvor von den Etruskern übernommen, auch hier fand es als w-Laut Verwendung, und von diesen an die Römer weitergegeben. Erst die Lateiner gaben um 600 v. Chr. durch das F ihren f-Laut wieder.

In der Mathematik wird F als Zeichen für Funktion verwendet, in der Physik ist F das Formelzeichen für Kraft und f steht für Frequenz. Die Temperatureinheit Fahrenheit wird durch °F dargestellt, F in der Chemie ist die Abkürzung für das Element Fluor. Als deutsches Autokennzeichen steht F für Frankfurt, als internationales Kennzeichen für Frankreich. In der Musik steht f (forte = stark, laut) für die Tonstärke, ff für fortissimo. F bezeichnet den vierten Ton der C-Dur Tonleiter, es gibt die Tonarten F-Dur und f-Moll und der Bassschlüssel wird auch f-Schlüssel genannt. Als Abkürzung gebraucht man f auch für folgende Seite und ff für folgende Seiten; f kann außerdem als Abkürzung für Femininum und für stehen.

Interpretation:Redensartlich erledigt man etwas nach Schema F, d. h. in der üblichen Weise und ohne Rücksicht auf Besonderheiten, stereotyp, routineweise. Die Redewendung kommt möglicherweise von einem Formular F, das beim preußischen Militär ausgefüllt werden musst. Kann, weiß, beherrscht man etwas aus dem ff (Effeff), so steht es einem mühelos und ohne jede Anstrengung zur Verfügung. Die Herkunft der Redewendung ist ungeklärt. Ein Erklärungsversuch führt es zurück auf schlampige Schreibweise des griechischen Buchstabens Pi in einem mittelalterlichen juristischen Buch, aus dem Rechtsgelehrte zitierten. Das Einmaleins und das Alphabet sollten Grundschüler aus dem Effeff können.

Viermal F, d.h. "frisch, fromm, fröhlich, frei" war das Motto der deutschen Turnerschaft, eigentlich eine Studentenbewegung, im 19. Jh.

F als stimmlos ausgestoßener Laut kann als Interjektion gebraucht werden, um "das ist mir doch egal" auszudrücken.

Die Tonart F wurde im Barock häufig für Pastoralen verwendet, weil sie hell und freundlich klingt.

Literatur: Standard

Autor: Müller, Anette