Christophorus und Schaukel: Unterschied zwischen den Seiten

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'''Keyword:''' Christopheros
'''Keyword:''' Schaukel


'''Links:''' [[Christus]], [[Kind, göttliches]]
'''Links:''' [[Aufstieg]], [[Abstieg]], [[Fall]], [[Flug]], [[Oben]], [[Progression]], [[Regression]], [[Unten]]


'''Definition:''' Seit dem 5. Jahrhundert in Kleinasien als Kirchenpatron erwähnt, ist er keine historische Gestalt, wie auch sein Name nur die Sammelbezeichnung für Missionare ist, die Christus zu den Heiden tragen (Griech. phoreios = Träger).
'''Definition:''' Die Schaukel ist ein an zwei Seilen oder Ketten aufgehängter Sitz, auf dem man sich hin und her schwingen kann, als Spielgerät ist sie insbesondere bei Kindern beliebt.


'''Information:'''   800x600  Von der mittelalterlichen Kirche wurde die bildhafte Darstellung des Christophorus als allegorische Wiedergabe des Namens erklärt, und schon Papst Pius II.(1458-64) wollte die Erwähnung des Heiligen aus dem Brevier streichen. Seine Popularität im Volksglauben war aber so stark, dass seine Verehrung bis ins 20. Jahrhundert geduldet wurde. Noch einmal erlebte Christophorus eine kurze Blüte als Patron der Autofahrer, doch führt ihn das offizielle Heiligenregister der katholischen Kirche heute nicht mehr.
'''Information:''' Die Bewegung der Schaukel erreicht die schaukelnde Person durch Gewichtsverlagerungen und Streck- und Beugebewegungen von Armen und Beinen. Beim Schaukeln schüttet das Gehirn Botenstoffe aus, wodurch der Schaukelnde nach einiger Zeit in eine Art Trance gerät.


'''Interpretation:''' Der Heilige Christophorus stellt die Christianisierung heidnischer Vegetations- und Todesgottheiten dar wie die des griechischen Hermes oder des ägyptischen Anubis. Von Anubis, der den Horusknaben über den Nil trägt, erbte Christophorus die Hundsköpfigkeit, wie ihn russisch-orthodoxe Ikonen noch bis ins l8. Jahrhundert darstellen. Die Legenda aurea (1270) schildert Christophorus als Riesen mit ungeheuerlichem Aussehen, der nur dem stärksten Herrn dienen wollte. Von einem alten Mönch in die christliche Religion eingeweiht, diente er diesem als Fährmann. Eines Tages trägt er einen Knaben über den Fluss, der so schwer wird, dass der Riese fast untergeht. In der christlichen Interpretation trägt der Christusknabe die Weltkugel mit ihrem ganzen Gewicht. Hingegen spiegeln das Überqueren des Todesflusses und das Wunder des grünenden Stabes den Leben-, Tod- und Wiederauferstehungsglauben des alten Orients.
'''Interpretation:''' In den 1950er-Jahren kam die Hollywoodschaukel, eine überdachte und gepolsterte Gartenschaukel, die nur leicht in Schwingung versetzt werden kann, in Europa in Mode. Sie wurde zum Inbegriff moderner und mondäner Freizeitgestaltung zur Zeit des Wirtschaftswunders. Der Schaukelstuhl steht auf gebogenen Kufen, in ihm können ebenfalls leichte Schaukelbewegungen ausgeführt werden, die insbesondere bei Demenzkranken zu einer körperlichen Stimulation und Beruhigung führen. Die beruhigende Wirkung wird durch Stimulation des Gleichgewichtsorgans erzielt, ein ähnlicher Effekt wie bei kleinen Kindern, die in einer Wiege geschaukelt werden.


Das äußere Bild des Heiligen wandelt sich mit seiner Verbreitung: In Byzanz erscheint er als vornehm gekleideter Mann, im Mittelmeerraum mit adonishaften Zügen und in den Alpen verschmilzt er mit dem "Wilden Mann". Den Höhepunkt erreichte seine Verehrung während der Pestzeiten, wo er bis weit hinauf ins Rheinland als einer der 14 Nothelfer angerufen wurde. Als solcher soll er vor plötzlichem Tod und vor Gefahren auf Reisen bewahren, was sein weithin sichtbares Schutzbild auf Kirchenfassaden erklärt. Als christliche Version des Wilden Mannes beschützt er auch die Fruchtbarkeit der Felder und die Ernte der Bauern. Im Alpengebiet erscheint im Wasser zu Füssen des Heiligen oft eine doppelschwänzige [[Nixe]] vermutlich als Fruchbarkeitssymbol. Im 20. Jahrhundert erlebte St. Christophorus noch einmal eine kurze Blüte als Patron der Autofahrer. Auf den Bildnissen der Alpenländer erscheint zu Füssen des Heiligen im Wasser oft eine doppelschwänzige [[Nixe]]. Deren Deutung blieb ungeklärt, doch ist ihre Haltung mit den seitlich hochgezogenen Schwänzen in anderen Zusammenhängen als Geburtshaltung interpretierbar und hier als Zeichen des wiedergeborenen Lebens.
Die Redewendung wir werden die Sache schon schaukeln, d. h. die Sache in Ordnung bringen, regeln, beruht auf dem Vergleich mit dem Kind in der Wiege, das durch die gleichförmige Bewegung beruhigt wird und einschläft. In verschiedenen Kulturen (Südostasien, Griechenland, Spanien) ist die Schaukeln ein Fruchtbarkeitssymbol, sie steht in Zusammenhang mit dem Zu- und Abnehmen des natürlichen Wachstums, aber auch mit den Bewegungen der Sexualität. Vor allem in Indien symbolisiert sie den Auf- und Untergang der Sonne, den Rhythmus der Jahreszeiten und den ewigen Kreislauf von Tod und Geburt. Das Schaukeln einer Wiege oder eines Stuhles ist auch ein Bild für das Auf und Ab des Lebens.


'''Literatur:''' Standard
'''Literatur:''' Standard


'''Autor:''' Meier-Seethaler, Carola
'''Autor:''' N. N.

Version vom 10. Dezember 2011, 14:45 Uhr

Keyword: Schaukel

Links: Aufstieg, Abstieg, Fall, Flug, Oben, Progression, Regression, Unten

Definition: Die Schaukel ist ein an zwei Seilen oder Ketten aufgehängter Sitz, auf dem man sich hin und her schwingen kann, als Spielgerät ist sie insbesondere bei Kindern beliebt.

Information: Die Bewegung der Schaukel erreicht die schaukelnde Person durch Gewichtsverlagerungen und Streck- und Beugebewegungen von Armen und Beinen. Beim Schaukeln schüttet das Gehirn Botenstoffe aus, wodurch der Schaukelnde nach einiger Zeit in eine Art Trance gerät.

Interpretation: In den 1950er-Jahren kam die Hollywoodschaukel, eine überdachte und gepolsterte Gartenschaukel, die nur leicht in Schwingung versetzt werden kann, in Europa in Mode. Sie wurde zum Inbegriff moderner und mondäner Freizeitgestaltung zur Zeit des Wirtschaftswunders. Der Schaukelstuhl steht auf gebogenen Kufen, in ihm können ebenfalls leichte Schaukelbewegungen ausgeführt werden, die insbesondere bei Demenzkranken zu einer körperlichen Stimulation und Beruhigung führen. Die beruhigende Wirkung wird durch Stimulation des Gleichgewichtsorgans erzielt, ein ähnlicher Effekt wie bei kleinen Kindern, die in einer Wiege geschaukelt werden.

Die Redewendung wir werden die Sache schon schaukeln, d. h. die Sache in Ordnung bringen, regeln, beruht auf dem Vergleich mit dem Kind in der Wiege, das durch die gleichförmige Bewegung beruhigt wird und einschläft. In verschiedenen Kulturen (Südostasien, Griechenland, Spanien) ist die Schaukeln ein Fruchtbarkeitssymbol, sie steht in Zusammenhang mit dem Zu- und Abnehmen des natürlichen Wachstums, aber auch mit den Bewegungen der Sexualität. Vor allem in Indien symbolisiert sie den Auf- und Untergang der Sonne, den Rhythmus der Jahreszeiten und den ewigen Kreislauf von Tod und Geburt. Das Schaukeln einer Wiege oder eines Stuhles ist auch ein Bild für das Auf und Ab des Lebens.

Literatur: Standard

Autor: N. N.