Citrinitas

Aus symbolonline.eu
Version vom 29. November 2011, 10:49 Uhr von de>Hermes
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Keyword: Citrinitas

Links: Alchemie, Gelb

Definition: Bei der Citrinitas, auch Xanthosis – Gelbwerdung genannt, handelt es sich um die dritte Phase des Opus magnum nach der Nigredo und Albedo.

Information: Zur Citrinitas gehört das Element Luft. Die Farbe Gelb verdeutlicht das Erreichen des Perfektionsgrades (perfectio) von Gold, über den der Lapis in der Rubedo noch hinausgeht. Gelb wird auch mit der Zugabe von Sulphur (Schwefel) im Opus verbunden. Nach Fabricius beginnt die Citrinitas mit der fermentatio und illuminatio (Bilder 11 und 12 des Rosarium philosophorum). Ein erneutes Opfer des in der Albedo erreichten Zustands ist notwendig, um den weißen Stein zum roten weiter zu verfeinern. Ab dem 15. Jh. wird die Citrinitas in der lateinischen Alchemie weniger erwähnt bzw. fällt mit der Phase der Rubedo zusammen.

Interpretation: Bei Dorneus repräsentiert die Farbe Gelb die Form des Geistes bzw. Intellekts, welche Anfang, Mitte und Ende des Opus sei und die Materie die mittels informatio (fermentatio) in die richtige (Gold-)Form bringt (vgl. Jung, GW 12, S. 302).

Nach Jung ist die Albedo eine Art abstrakter Idealzustand, der mit Leben erfüllt werden muss durch das " Blut" in der Rubedo. Hillman unterstreicht die Bedeutung der Citrinitas für den Übergang zwischen diesen beiden Phasen. Der geistige Aspekt der Albedo werde in der Citrinitas mit Sulphur verbunden, der durch seine Entflammbarkeit die Emotion verkörpere und den Intellekt affiziere. Ohne "den sehnsuchtsvollen Griff nach der Welt" (Hillman, 1991, S. 81) habe das Opus kein Leben. Die Citrinitas befreie die Seele vom weißen Zustand der psychologischen Reflexion und Einsicht und ist ein Gegenpol zur Psychologisierung durch zu abstrakte klinische Konzeptionen.

Literatur: Standard

Autor: Krapp, Manfred