Assoziation

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Keyword: Assoziation

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Definition: lat. associare: Vereinigung, Zusammenschluss. Bezeichnet in der Psychologie die Verknüpfung zweier oder mehrerer Erlebnisinhalte miteinander.

Information: Mit der Beobachtung, Beschreibung und Erfassung der Assoziation beschäftigte sich zunächst die Philosophie, dann die psychologische Forschung (Herbart, Ebbinghaus u. a.). So wurden die Assoziations-Gesetze beschrieben: Assoziationen entstehen insbesondere durch Ähnlichkeit, Kontrast und räumliche wie zeitliche Nachbarschaft und Gleichzeitigkeit von psychischen Ereignissen. Diese Erkenntnisse fanden Anwendung in der Lernpsychologie und der Psychoanalyse.

Freud entwickelte die sogenannte "freie Assoziation" als Grundmethode der Psychoanalyse und der Arbeit mit dem Unbewussten, z. B. bei der Traumdeutung. Hierbei folgt der Analysand im entspanntem Zustand dem in ihm stetig, aber meist nur halbbewusst ablaufenden Strom seiner Einfälle, Bilder, Wahrnehmungen, Fantasien. Er wird aufgefordert, sich in "in die Lage eines aufmerksamen und leidenschaftslosen Selbstbeobachters zu versetzen, immer nur die Oberfläche seines Bewusstseins abzulesen und einerseits sich die vollste Aufrichtigkeit zur Pflicht zu machen, andrerseits keinen Einfall von der Mitteilung auszuschließen, auch wenn man 1. ihn allzu unangenehm finden sollte, oder wenn man 2. urteilen müsste, er sei unsinnig, 3. allzu unwichtig, 4. gehöre er nicht zu dem, was man suche" (Freud, GW 14, S. 214). Zugleich empfahl er als Pendant zu dieser Offenheit des Analysanden dem Therapeuten eine "gleichschwebende Aufmerksamkeit" einzunehmen.

Das scheinbar einfache Beobachten und Mitteilen der spontanen Einfälle wird oft als sehr schwierig empfunden, weil der Assoziierende dabei nach kurzer Zeit unweigerlich mit Gedanken, Gefühlen, Empfindungen, Fantasien und Wünschen in Berührung kommt, die ihm unangenehm sind, die er am liebsten abwehren und nicht mitteilen möchte. Aber gerade diese Widerstände können zu wichtigen unbewussten Themen, Konflikten und Potenzialen führen. Die Stockungen und Störungen des assoziativen Flusses weisen auf die Wirksamkeit eines positiv oder negativ "aufgeladenen" seelischen Inhaltes, eines Komplexes, hin. Jung hat die Existenz und Wirkung solcher Komplexe mit Hilfe des Assoziationsexperimentes experimentell untersucht und nachgewiesen. Es ist ein Ziel der tiefenpsychologischen und analytischen Therapieformen, die unbewussten Konflikte, Komplexe und abgewehrten Bedürfnisse und Wünsche bewusst zu machen und zu integrieren. Die freie Assoziation kann auch in andere Formen der Fantasietätigkeit und veränderte Bewusstseinszustände übergehen, z. B. die von C. G. Jung beschriebene "Aktive Imagination".

Von der freien wird die gebundene Assoziation unterschieden. Bei ihr werden die Einfälle um einen psychischen Inhalt herum geleitet, kontemplativ umkreist. Da die freie Assoziation auch von einem zentralen Inhalt, der bearbeitet werden soll, wegführen kann (z. B. als ein Aspekt der Abwehr und des Widerstandes muss die freie Assoziation in vielen Fällen durch gebundene, fokussierte Assoziation ergänzt werden. Um über den persönlichen Kontext hinaus gelangen zu können, entwickelte Jung zusätzlich zum Verfahren der Assoziation das der Amplifikation.

Interpretation: Keine

Literatur: Standard

Autor: Müller, Anette