Panzer und Reinkarnation: Unterschied zwischen den Seiten

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'''Keyword:''' Panzer
'''Keyword:''' Reinkarnation


'''Links:''' [[Abwehr]], [[Aggression]], [[Maske]], [[Nashorn]], [[Persona]], [[Phallus]], [[Vergewaltigung]]
'''Links:''' [[Geburt]], [[Gerechtigkeit]], [[Jenseits]], [[Selbst]], [[Tod]], [[Weltbild]]


'''Definition:''' Der Panzer (mhd. panzier = Brustp, lat. pantex = Wanst) ist eine Schutzkleidung bzw. Schutzhülle von Menschen, Tieren oder Gegenständen.
'''Definition:''' Unter Reinkarnation versteht man die einst weltweit verbreitete Vorstellung, die Seele verlasse nach dem Tod die sterbliche Hülle des Leibes und begebe sich in ihre jenseitige Heimat, von wo aus sie sich dann bei der Geburt eines anderen Lebewesens wieder inkarniere (lat. carn-: Fleisch; Re-in-carnatio: erneutes Eingehen ins „Fleisch“).


'''Information:''' Als Plattenpanzer aus körpergerecht geformtem Metall dient er als Rüstung für den menschlichen Köper und ist ein Schutz vor Hieb- und Stichwaffen. Heute kommen vor allem Helme und Schutzwesten zum Einsatz. Tiere wie Schildkröten und Krokodile haben als äußere Haut einen Knochenpanzer und sind dadurch vor Feinden sicher, bei Insekten enthält der Panzer Chitin und ist dadurch biegbar.
'''Information:''' Die Lehre von der Reinkarnation befriedigt im archaischen Weltbild das Bedürfnis nach einem gerechten Schicksal. Mithilfe des Karma-Gedankens beantwortet sie die alte Frage: „Warum werden Menschen, die sich bemühen, ein gottwohlgefälliges Leben zu führen, unverschuldet mit Elend überhäuft, während andere, vielleicht unverdient, im Glück leben?“ Sie antwortet: „Gemäß des Karma erntet man jetzt, was man in früheren Leben gesät hat.


'''Interpretation:''' Menschen, die schwer verarbeitbare traumatische Erfahrungen gemacht haben, legen sich häufig einen seelischen und körperlichen Muskel-Panzer zu, der sie vor einer Erinnerung ihrer schlimmen Erfahrungen, vor intensiven, überwältigenden Emotionen ([[Aggression]], [[Angst]], [[Sexualität]]) und neuen Verletzungen schützen soll. Sie wehren ihren "weichen Kern" unter einer "rauhen Schale" ab. Oft werden sie dadurch aber gehemmt, unbeweglich, für andere Menschen unzugänglich und lassen es nicht zu, neue und bessere Erfahrungen mit sich und ihrer Umwelt zu machen (vgl. das Grimmsche Märchen "Hans mein Igel").
Die Reinkarnation („Seelenwanderung“) wird heute auch in der christlichen Kirche diskutiert; die Diskussion ist keineswegs neu, da schon christliche [[Gnostiker]] des Altertums an die Reinkarnation glaubten. Mit der Überwindung des archaischen Weltbildes verändert sich die Diskussion um die Reinkarnation. Leib und Seele können nach heutiger Erkenntnis nicht mehr als zwei ontologisch separate Wirklichkeiten vorgestellt werden; sie bilden vielmehr zwei Aspekte der Einheitswirklichkeit „Mensch“, die beiden Seiten derselben Medaille.


Panzerschränke und Panzerwagen haben eine feste Schutzhülle, ein Gehäuse aus Stahl. Ein Panzer drückt allgemein Festigkeit, Stabilität und Beständigkeit aus. Der Panzer als ein auf Ketten rollendes, mit Maschinengewehren und einem drehbaren Geschütz ausgestattetem Kampffahrzeug erinnert an ein bedrohliches, aus dem Dickickt hervorbrechendes, alles tötendes Ungeheuer ([[Drache]], [[Elefant]], [[Stier]]) und symbolisiert meist bedrohliche brachiale Aggression und Gewalt, aber auch Sturheit ("Stur wie ein Panzer"), Unbeirrbarkeit und Hartnäckigkeit.
'''Interpretation:''' Eine tiefenpsychologische Interpretation deutet die Reinkarnation als Projektion des Ich-Bewusstseins, das sich im Menschen inkarniert: Es taucht am Anfang des Lebens aus dem Unbewussten auf und sinkt am Ende wieder dahin zurück (archaisch: die Seele inkarniert sich und geht wieder ins Jenseits zurück).
 
Auch der Begriff des Karma (sanskr: „Handeln, Werk“) lässt sich psychologisch verstehen: Das Ich-Bewusstsein ist nicht frei, sondern wird weitgehend durch die archetypischen Faktoren der genetischen Ausstattung, durch Erziehung und sonstige äußere Umstände bestimmt. Diese drei Faktoren bilden nach dem Stand heutiger Erkenntnis zur Hauptsache das, was Karma meint.
 
Auch die Idee einer moralisch funktionierenden Weltordnung, wie sie die Reinkarnation vertritt, ist psychologisch gesehen fragwürdig: Dabei wird nämlich das menschliche [[Selbst]] (archaisch: der persönliche Gott) mit dem weltschöpferischen Aspekt des [[Seins]] (archaisch: dem Weltenschöpfer) vermengt. Das Schicksal scheint nicht nach „menschlichen“ Kategorien zu funktionieren, lässt sich aber durch eine gute Beziehung zum [[Selbst]] sinnvoll gestalten.


'''Literatur:''' Standard
'''Literatur:''' Standard


'''Autor:''' N. N.
'''Autor:''' Kaufmann, Rolf

Aktuelle Version vom 19. Oktober 2023, 17:51 Uhr

Keyword: Reinkarnation

Links: Geburt, Gerechtigkeit, Jenseits, Selbst, Tod, Weltbild

Definition: Unter Reinkarnation versteht man die einst weltweit verbreitete Vorstellung, die Seele verlasse nach dem Tod die sterbliche Hülle des Leibes und begebe sich in ihre jenseitige Heimat, von wo aus sie sich dann bei der Geburt eines anderen Lebewesens wieder inkarniere (lat. carn-: Fleisch; Re-in-carnatio: erneutes Eingehen ins „Fleisch“).

Information: Die Lehre von der Reinkarnation befriedigt im archaischen Weltbild das Bedürfnis nach einem gerechten Schicksal. Mithilfe des Karma-Gedankens beantwortet sie die alte Frage: „Warum werden Menschen, die sich bemühen, ein gottwohlgefälliges Leben zu führen, unverschuldet mit Elend überhäuft, während andere, vielleicht unverdient, im Glück leben?“ Sie antwortet: „Gemäß des Karma erntet man jetzt, was man in früheren Leben gesät hat.“

Die Reinkarnation („Seelenwanderung“) wird heute auch in der christlichen Kirche diskutiert; die Diskussion ist keineswegs neu, da schon christliche Gnostiker des Altertums an die Reinkarnation glaubten. Mit der Überwindung des archaischen Weltbildes verändert sich die Diskussion um die Reinkarnation. Leib und Seele können nach heutiger Erkenntnis nicht mehr als zwei ontologisch separate Wirklichkeiten vorgestellt werden; sie bilden vielmehr zwei Aspekte der Einheitswirklichkeit „Mensch“, die beiden Seiten derselben Medaille.

Interpretation: Eine tiefenpsychologische Interpretation deutet die Reinkarnation als Projektion des Ich-Bewusstseins, das sich im Menschen inkarniert: Es taucht am Anfang des Lebens aus dem Unbewussten auf und sinkt am Ende wieder dahin zurück (archaisch: die Seele inkarniert sich und geht wieder ins Jenseits zurück).

Auch der Begriff des Karma (sanskr: „Handeln, Werk“) lässt sich psychologisch verstehen: Das Ich-Bewusstsein ist nicht frei, sondern wird weitgehend durch die archetypischen Faktoren der genetischen Ausstattung, durch Erziehung und sonstige äußere Umstände bestimmt. Diese drei Faktoren bilden nach dem Stand heutiger Erkenntnis zur Hauptsache das, was Karma meint.

Auch die Idee einer moralisch funktionierenden Weltordnung, wie sie die Reinkarnation vertritt, ist psychologisch gesehen fragwürdig: Dabei wird nämlich das menschliche Selbst (archaisch: der persönliche Gott) mit dem weltschöpferischen Aspekt des Seins (archaisch: dem Weltenschöpfer) vermengt. Das Schicksal scheint nicht nach „menschlichen“ Kategorien zu funktionieren, lässt sich aber durch eine gute Beziehung zum Selbst sinnvoll gestalten.

Literatur: Standard

Autor: Kaufmann, Rolf