Sommer

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Keyword: Sommer


Links: Wärme, Sonne


Definition: Der Sommer ist die wärmste Jahreszeit in unseren Breiten. Meteorologisch schließt er die Monate Juni, Juli und August ein. Astronomisch dauert er vom 21. Juni bis zum 21. September.


Information: Im Sommer werden das Heu, das Getreide (Korn) und die meisten heimischen Früchte geerntet. Die erste Heuernte ist im Frühsommer, die zweite, das Grummet, im Hochsommer. Am Beginn des Sommers (21.Juni) steht der längste Tag, gefolgt von der kürzesten Nacht des Jahres (Sonnwend). Seit dem 12. Jahrhundert ist der Brauch belegt, vor allem in den Bergen Sonnnwendfeuer anzuzünden. Sie werden auch Johannisfeuer genannt, denn sie werden in der Nacht vor dem Johannistag, dem 24. Juni, entzündet. Der Johannistag ist ein Tag uralter Bräuche.

In der Antike stand in Rom Ceres (griech. Demeter) für den Sommer. Ceres ist nicht nur die Göttin des Ackerbaus sondern auch der Ehe und der Fruchtbarkeit. Der Sommer wird im Tagesablauf mit dem Mittag gleichgesetzt. Die sommerliche Mittagshitze galt in der Antike als Stunde des Pan.

Bei den Chinesen ist die Libelle ein Symbol des Sommers, allerdings, ihres unsteten Fluges wegen, auch ein Zeichen für Unbeständigkeit.

Als Symbole werden in der Kunst die Sichel und die brennende Fackel verwendet. Manchmal hat Ceres auch eine Schlange bei sich. Ebenso werden der Ährenkranz oder eine Ährengarbe als Attribute verwendet.

Beliebt ist der Sommer als Zeit des Urlaubs. Schon früher fuhren die Städter zur Sommerfrische aufs Land. Der Sommer ist eine Zeit, in der im öffentlichen Leben alles ein wenig langsamer läuft, die Büros sind nicht voll besetzt, die Kinder haben Ferien, die Zeitungen sind dünner. Man spricht diesbezüglich auch von einem „Sommerloch“.

Interpretation: Die Sonnwend- bzw. Johannisfeuer stellen ein Symbol für die Sonne sowie auch für Christus dar. Die Johannisnacht gilt zudem als Losnacht, d.h. eine Nacht, in welcher besondere Kräfte wirksam sein sollen. Das Johannisfeuer sollte nach dem Volksglauben Dämonen abwehren, vor Krankheiten bei Mensch und Vieh schützen sowie vor Hagelschlag. Schon dem bloßen Anblick des Johannisfeuers soll eine gewisse Heil- und Segenswirkung innewohnen. Junge Paare springen im sogenannten Feuersprung Hand in Hand über das Johannisfeuer, denn das soll zu einer glücklichen gemeinsamen Zukunft verhelfen. Selbst dem Rauch und der Asche des Sonnwendfeuers werden positive Wirkkräfte nachgesagt. Es wurden zu Johanni auch Kränze aus sieben oder neun verschiedenen Pflanzen gewunden, die das Haus vor bösen Geistern schützen sollen, oder werden dem/r Liebsten unter das Kopfkissen gelegt, um Glück für die Zukunft zu erhoffen.

Der Ährenkranz oder die Ährengarbe werden meist aus Weizen oder Gerste gewunden dargestellt und stehen für die Nahrung, mit welcher die Erntezeit uns den Tisch deckt. Typisch und ein Sinnbild des Sommers sind für uns auch die Sonnenblumen.

Im Allgemeinen wird der Sommer positiv beurteilt. Die Menschen schätzen sein Licht, seine Wärme und die vielfältigen Möglichkeiten sich zu zerstreuen.

Dem Sommer entspricht das Element Feuer und dessen Farbe sowie das Temperament des Cholerikers. In der körperlichen Zuordnung finden sich die gelbe Galle und die Leber.

Das zentrale Tierkreiszeichen des Sommers ist der Löwe, welches auch von der Sonne regiert wird.

Mit dem Sommer seines Lebens ist der Mensch am Zenit seiner Schaffenskraft angelangt, welche ihm gereift aber ungebrochenen zur Verfügung steht. Es ist zugleich eine Phase des Konsolidierens von bisher Erreichtem: die Familie ist gegründet, das Haus gebaut, das Berufliche gesichert. Der Blick kann sich nun wieder etwas weiten.

Im östlichen Kulturkreis entspricht der Sommer dem Männlichen, der Stärke, den ungeraden Zahlen und dem Yang.


Literatur: Standard

Autor: Huber-Klein, Birgit