Telefon

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Keyword: Telefon

Links: Beziehung, Eros-Prinzip, Kommunikation, Technik

Definition: Das Telefon (zu griech. tele = fern, weit und phone = Stimme) ist ein technischer Apparat, mit dessen Hilfe es möglich ist, über eine Drahtleitung oder eine Funkverbindung sprachlich und bildlich zu kommunizieren.

Information: Das Telefon hat wie der Vorgänger, der Telegraf, einen Menschheitstraum wahr gemacht: den Traum der Verständigung über weite Distanzen hinweg. Heute ist diese Technik so weit entwickelt, dass wir mobile Handys mit uns tragen, durch die wir zu jeder Zeit mit jedem beliebigen Menschen auf der Welt sprachlich und bildlich Kontakt aufnehmen können.

Frühe Vorgänger sind das Sprachrohr, die Rauchzeichen der indianischen Völker die Trommelnachrichten der Afrikaner. Eine gewisse Nähe besteht zu den Vorstellungen über telepathische Fähigkeiten der Menschen, wie sie von der Parapsychologie untersucht wurden.

Eine spezifische Eigenschaft des Telefons ist, dass es Kommunikation ermöglicht bei gleichzeitiger räumlicher Distanz. Es ermöglicht auch das sofortige Eindringen in die Intimsphäre eines anderen Menschen ohne, dass direkter Kontakt nötig ist (im Extrem in Form von Telefonterror). Von da her hat es vieles mit anderen Medien der Moderne gemein und löst vielleicht ein Grundproblem des Menschen, dass er zwischen Indivdualität und Verschmelzung einen Weg suchen muss.

Interpretation: Die symbolische Umkreisung des Telefons führt zu sehr unterschiedlichen Dimensionen und Begriffen, so z. B. Nabelschnur, rettender Draht, Hilfe in der Vereinsamung (z. B. Telefonseelsorge), aber auch Kontrolle, Folterinstrument, Omnipotenz und Omnipräsenz.

Taucht das Telefon oder Handy im Traum oder symbolischen Gestaltungen auf, so ist dies oft ein Hinweis auf eine gelingende oder nicht gelingende Kommunikation, auf ein Kommunikationsproblem oder -bedürfnis, das aber möglicherweise auch gehemmt oder gebremst ist. Es kann sich um einen Notruf handeln, um einen schüchternen Kontaktversuch, um den Wunsch, auf große Entfernung die innere Verbindung zu halten (und damit die Objektkonstanz zu retten), um den Impuls, immer zu erfahren, wo der andere sich befindet und was er gerade tut etc. Die Frage, wie der Träumer seine Bedürfnisse äußern und die ihm wichtigen Dinge mitteilen kann, steht damit im Raum.

Literatur: Standard

Autor: Knoll, Dieter