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Keyword: Landschaft

Links: Baum, Berg, Bios-Prinzip, Blume, Erde, Feuer, Fluss, Himmel, Höhle, Luft, Meer, Wald, Wasser, Wiese, Wolke

Definition: Unter einer Landschaft versteht man einen hinsichtlich des äußeren Erscheinungsbildes (der Gestalt des Bodens, des Bewuchses, der Bebauung, Besiedelung) in bestimmter Weise geprägten Teil, einen Bereich der Erdoberfläche; ein Gebiet der Erde, das sich durch äußere Merkmale von anderen Gegenden unterscheidet. Landschaften können einen bestimmten Reiz, einen bestimmten Charakter haben: eine karge, öde, baumlose, steppenartige, gebirgige, malerische, liebliche, schwermütige Landschaft. Im weiteren Sinne versteht man darunter eine spezifische Konfiguration, Szenerie oder Situation, z. B: die außenpolitische Landschaft hat sich deutlich verändert o. ä.

Information: Die Entwicklung des menschlichen Bewusstseins fand immer in Resonanz mit der natürlichen Umgebung, der Landschaft, den Pflanzen und Tieren und natürlich den Menschen statt.

Aus der psychotherapeutischen Praxis ist uns zunächst sehr vertraut, die inneren Bilder der Beziehungsmuster zu wichtigen Personen als ein wesentliches Organisationschema des seelischen Erlebens zu verstehen. Die inneren Bilder der Eltern, der Geschwister, aber auch der gesellschaftlichen Gruppe gestalten die inneren Szenen, die in Träumen, Tagträumen oder Fantasien aufscheinen. Oft treten natürlich nicht die konkreten "Real-Personen", sondern deren symbolisch-assoziativ erweiterte Gestalten ins Bewusstsein: sie sind die Verdichtung von vielfältigen Beziehungserfahrungen, Beziehungswünschen und Beziehungängsten. Diese inneren Gestalten werden in der analytischen Psychologie als Komplexe bezeichnet und sie bevölkern die innere Bühne in einer vom Alltagsbewusstsein relativ unabhängigen lebendigen Art und Weise.

Der seelische Hintergrund, vor dem diese psychischen Anteile handeln, ist als eine innere Landschaft wahrnehmbar. Es gibt wohl keinen Traum oder Fantasie, in dem die Protagonisten der Handlung nicht in den Kontext einer wie auch immer gestalten Landschaft eingebettet sind. Die Kontextualisierung der Beziehungserfahrungen und der verschiedenen Möglichkeiten, in diesem Kontext zu handeln, bildet sich in den Qualitäten der inneren Landschaft ab.

Die Beziehung zur Natur und Landschaft stellt im gewissen Sinne den Anfangs der Kulturentwicklung dar: der archaische Mensch bemühte sich innerhalb seines spirituellen Weltbilds, mit den Mächten in der Natur und mit den Kräften, die hinter diesen Erscheinungsformen stehen ( [...] den Göttern) in Kontakt zu treten. Die frühesten weltanschaulichen Systeme, die wir in der Menschheitentwicklung beschreiben können, stellen die Landschaft und deren tiefgründige Be-Deutung in das Zentrum des Welt-und Menschenbildes. So verstehen die australischen Aborigines die sie umgebende Landschaft als direkten und symbolischen Ausdruck der Handlungen von Göttern und Ahnen. Sie verehren die Landschaft als sichtbaren Ausdruck der göttlichen Wirklichkeit. Alle Naturreligionen sehen ebenfalls in den Energien der Atmosphäre, den Qualitäten der Landschaft und dem Lauf der Gestirne einen direkten Beweis der dahinter stehenden kosmischen Kräfte.

Im Verlauf der kulturgeschichtlichen Entwicklung hat sich dieser Bezug auf die Natur vielfach differenziert, gewandelt und verändert. Durchgängig geblieben ist aber die grundsätzliche Bereitschaft, wichtige seelische Erfahrungen in der Beziehung zur natürlichen Umgebung zu machen. Die Art und Weise, wie sich Menschen auf die Natur beziehen, ist in hohem Maße kulturspezifisch. Mir scheint es aber so zu sein, dass die Landschaft in besonderer Weise Bedeutungsträger bleibt.

Als Kinder erleben wir uns spielend und entdeckend in der Natur, als Erwachsene handeln wir strukturierend oder teilhabend in einer geliebten oder ungeliebten Landschaft und als alte Menschen gehen wir zurück in den Kreislauf der Landschaft. Dieser grundlegende Bezug zur umgebenden Landschaft ist durchaus als archetypisch anzunehmen. Welche Wirkkräfte wir erkennen und welche Bedeutung wir in der äußeren Form der Landschaft sehen können, liegt in hohem Maße an dem kulturellen Bild, dass wir in uns aufgenommen haben.

Die Romantik hat vielleicht in unserem Kulturkreis zum letzten Mal die tiefe Verbindung mit der Natur gesucht und sie als Quelle der Selbst-Erkenntnis des Menschen wahrgenommen. In den letzten 150 Jahren beschäftigt sich der Mensch mehr mit den seelischen Innenräumen einerseits und mit der wissenschaftlichen Durchdringung der Außenwelt andererseits. Die Beziehung zur Natur und zu Landschaft wird in der zeitgenössischen Kunst oft als gebrochenen oder als zersplittert dargestellt. Auch dies wäre aber ein Parallelprozess in der Wahrnehmung der Landschaft zur Selbsterkenntnis des postmodernen Menschen, der sich auch als fragmentiert und polyzentrisch erlebt.

Neurophysiologische Aspekte der Inneren Landschaft

Die modernen neurophysiologischen Befunde sind in Bezug auf die Psychotherapie dahingehend zusammenzufassen, dass die Bedeutung der Arbeit an und mit inneren Bildern als sehr zentral gesehen wird. Besonders wichtig für die Herausbildung von neuen, integrativen Handlungsmustern sind innere Bilder, die eine Integration und Ausweitung der Vernetzung und Kommunikation zwischen den verschiedenen Erinnerungsbildern ermöglichen. Solche innerseelischen Landschaften sind dann als "heilende innere Bilder" zu bezeichnen, wenn sie in der Arbeit mit Menschen zum Tragen kommen, die innere Blockierungen oder Erstarrungen auflösen müssen. Die Symbolisierung des inneren emotionalen und kognitiven Kontextes im Bild der inneren Landschaft ist eine der naheliegendsten und auch ursprünglichsten Ausdrucksformen der unbewussten Inhalte.

In der Nomenklatur der Neurophysiologie ist das Konzept der Inneren Landschaft weitgehend vertraut: Relativ gesichertes Gewissen besteht mittlerweile über die größeren Funktionseinheiten des Gehirns:

Die ständig einströmenden aktuellen Wahrnehmungsbilder aus der Außenwelt und der Innenwelt werden kontinuierlich mit emotionalen und kognitiven Erinnerungsmustern verglichen, abgeglichen und abgestimmt.

Der Thalamus moduliert und integriert die Sinneswahrnehmungen des Organismus (Sehen, Hören, Riechen, Schmecken, Tastempfindung, Berührungsempfindung) und verteilt sie an andere Funktionseinheiten weiter.

Im limbischen System finden wesentliche Lernschritte und die emotionale Bedeutungszuschreibung statt: der Mandelkern (Amygdala) heftet eine emotionale Bedeutung an diesen Wahrnehmungs-Input und steht in intensivster Wechselwirkung mit dem Hippocampus. Hier werden nämlich die emotionalen Erfahrungen in einen Kontext, eine innerseelische Landschaft, eingeordnet und einem deklarativen, expliziten Gedächtnis abgespeichert.

Im präfrontalen Kortex befindet sich der Sitz des Ich-Bewusstseins. Hier wird das "Selbstbild" gestaltet, Leitbilder, Ziele, Motivationen zu Handlungen, Verantwortung und Empathie haben hier ihren Ort. Hier findet die Planung von Handlungen statt, die möglichen Folgen werden abgeschätzt, andrängende Impulse werden integriert und modifiziert. Die seelischen Bereiche, die wir mit sozialer und emotionaler Kompetenz in Verbindung bringen, haben hier ihre neurophysiologischen Entsprechung.

Entsprechen nun die aktuellen Wahrnehmungsbilder bereits bekannten Erinnerungsmustern, so erfolgt keine Veränderung der individuellen Handlungsmuster. Werden keine entsprechenden Erinnerungsmuster gefunden, so wird das aktuelle Wahrnehmungsmuster als sinnlos oder uninteressant empfunden und es erfolgt ebenfalls keine Veränderung des persönlichen Handlungsmuster.

Wirklich interessant wird es für therapeutische Zusammenhänge, wenn die Muster der aktuellen Wahrnehmung nur eine gewisse Ähnlichkeit mit bereits vorhandenen Erinnerungsmuster entstehen. Dann kommt es zu starken Wechselwirkungen und zu assoziativen Erweiterungen der abgespeicherten Erinnerungsmuster hin zu immer weiter gefassten Zusammenhängen, bis die neuen Muster in einen Kontext integriert werden können. Immer weitere, schon bekannte Muster werden quasi "heruntergeladen", bis ein Eingliedern in eine erweiterte und somit veränderte innere Landschaft möglich ist

Interpretation: Die Bedeutung der innerseelischen Landschaft mit ihren Zusammenhängen und Strukturen und ihrer Abbildung im Bewusstsein wird in der psychotherapeutischen Tradition schon lange anerkannt und genutzt. Unter der Perspektive der Analytischen Psychologie ist die innere Landschaft als eine Symbolisierung des inneren Kontextes zu verstehen: im Träumen oder Tagträumen reflektieren sich in der umgebenden Landschaft wichtige Hinweise auf die seelische Situation zum aktuellen Zeitpunkt. Die generelle Gefühlstönung, die Atmosphäre und die Stimmung in der Landschaft selbst können wichtige Hinweise zur inneren Situation des Träumers bieten: oft bilden sich in diesen sehr weit reichenden Qualitäten der umgebenden Landschaft sehr tiefe Charakteristika von frühen Beziehungsituationen ab. Das Grundgefühl des "In-der-Welt-Sein" zeigt sich in diesem Sinne in der inneren Landschaft und ihrer Ausgestaltung.

In das innere Bild einer Landschaft lassen sich die verschiedensten Bereiche der seelischen Wirklichkeit einbeziehen: so lassen sich vertraute und heimische Gebiete mit unvertrauten, fremden Gebieten in Zusammenhang bringen. In einem symbolischen Verständnis lassen sich hierbei die unterschiedlichsten Wege durch die innere Szenerie in ihrer Bedeutungstiefe weiter erfassen. Irritationen, Verwerfungen, aber auch Energiepotenziale zwischen den verschiedenen Gebieten können hier abgebildet werden und in ihrem metaphorischen Sinne in der therapeutischen Arbeit weiter entdeckt und entfaltet werden. Dabei können fruchtbare und weniger fruchtbare Gegenden seelische Wirklichkeit reflektieren, die sich weitgehend bewusstseinsfern zeigen. Die atmosphärischen Qualitäten (Kontinent, Wetter, Jahreszeiten, Tageszeiten usw.) können das seelische Echo wichtiger früherer Erfahrungsmuster sein. Besonders die archaischen Elemente (Feuer, Wasser, Luft, Erde) verweisen nicht selten auf psychische elementare Funktionen und können auch unter dem Aspekt der Orientierungs-Funktionen weiter beleuchtet werden.

Die Symbolik der Landschaft lässt sich unschwer auch mit der aktuellen seelischen Befindlichkeit zum Zeitpunkt der Imagination oder des Traumes verknüpfen. Aus dieser Perspektive lassen sich Bezüge zur inneren Konflikt-Feldern, zu Wahrnehmungs-Qualitäten, aber auch Ressourcen und Handlungs-Möglichkeiten erschließen.

Die Merkmale der umgebende Landschaft, im generellen Sinn der gerade wahrnehmbare Ausschnitt der "inneren Welt", lassen sich nicht selten mit dem "existenziellen Gegebenheiten des Lebens" verbinden. Philosophische und auch weltanschauliche Themen bilden sich in der Struktur, Thematik und Gefühls Tönung von inneren Landschaften ab.

Meist ist es so, dass die Qualitäten der Landschaft einer direkten Deutung nur wenig zugängig sind, sondern dass sie eher die Atmosphäre widerspiegeln, in der gehandelt werden kann. Über Assoziationen und Amplifikationen ist der Gefühlscharakter der Umgebung gut anreicherbar und oft für den Träumer sehr evident und wird dann auch als stimmig erlebt. Die Symbolik der Landschaft kann dann wie andere Inhalte aus dem Unbewussten integriert werden. Zum symbolischen Umfeld von Landschaftsmotiven lässt sich reiches Material unter den jeweiligen Stichworten finden.

In der Katathym-imaginativen Psychotherapie (KiP), die als eine eigenständige und systematisch sehr ausdifferenzierte Weiterentwicklung der Aktiven Imagination nach C. G. Jung gesehen werden kann, werden bei spezieller Indikation Landschaftsmotive als Ausgangspunkt für begleitete Fantasiereisen genutzt. Hier werden die Landschaftsmotive als archetypische, zunächst neutrale Vorgaben verstanden, die dann durch den Kontext der Persönlichkeitsstruktur des Tagträumen in seiner speziellen Art und Weise ausgestaltet werden: in der Ausgestaltung der Landschaft bilden sich aktuelle innere Konflikte, grundsätzliche Strukturen der Persönlichkeit, archetypische Bedeutungsfelder und auch komplexhaftes Geschehen ab. In der langjährigen Praxis haben sich einige Vorgaben als Ausgangspunkt einer Imaginationsarbeit bewährt.

Die immanente Verwandtschaft zur analytischen Psychologie nach C. G. Jung wird in der Bedeutung deutlich, die Leuner den "archetypischen Motiven" beimaß. So ordnet er zunächst auch die Landschaftsmotive in das Umfeld in der kollektiven, archetypischen Symbolik ein: Die Beschränkung auf eine kleine Zahl teils eng gefasster, teils weitspannender und zum Teil auch kollektiver Motive als Standardbilder habe sich technisch als besonders zweckmäßig erwiesen. Im Rahmen diese Bilder bleibe ein breiter Spielraum für die Spontanmanifestation individueller Darstellungen. Neben den Landschaftsmotiven befasste sich Leuner unter archetypischen Aspekten mit dem Motiv des Waldrandes, des Sumpflochs, der Höhle und des Vulkans, sah hier eine Möglichkeit, dem Schatten, der Anima und dem Animus, zu begegnen.

In der Katathym imaginativen Psychotherapie wird das Motiv der Blume als eine Vorgabe genutzt, die den Anfang einer Psychotherapie bezeichnen kann. In der Imagination geht es zunächst darum, ob und inwieweit die Tagtraum Technik für den Patienten geeignet ist, welche Erfahrungen mit der Methode möglich sind. Des weiteren öffnet sich hier erstmals der Symbol Raum des Selbst, da die Blume und ihre Gestalt oft vom Träumenden selbst spontan in Bezug zur eigenen Person, der eigenen Lebensumstände und auch eigener persönlicher Eigenschaften gebracht wird.

Wird dieses Motiv weiter ausgeweitet, so ergibt sich ein zentrales Motiv der KiP quasi organisch: die Wiese wird in unseren Breiten als ein relativ neutrales und daher inhaltlich offenes Landschaftsmotive genutzt, um die Gestalt in der aktuellen inneren Umgebung erfahrbar zu machen. Dieses Motiv ist oft ein Anfangs-Ort, von dem sie sich in die Erforschung der seelischen Landschaft entwickeln kann. Das Motiv zeigt sich häufig auch als eine Art" innere Bühne "auf der wichtige symbolische Gestalten auftreten und dem erlebendenn Ich begegnen können.

Der Bachlauf wird verstanden als eine Symbolisierung von verbindenden, lebendigen energetischen Funktionsprinzipien der Seele. Im weitesten Sinne kann man im Verlauf des Baches Hinweise auf die Situation und Struktur der inneren Erfahrung der Lebensenergie entdecken, kann symbolische Bilder davon erhalten, wie man sich dieser Lebensenergie annähern und wie man mit ihr umgehen kann. In der Imagination kann man sich etwa auf den Weg zu den Quellen, oder aber auf die Suche nach der Mündung machen: der symbolische Raum der Anfänge und der letzten Ziele wird hier eröffnet.

Im Motiv des Berges, auf den man aufsteigt, dann von oben einen Rundblick erlebt, um dann wieder hinab zu steigen, sich dem wird meist mit Leistungs- und Ich-Idealen in Verbindung gebracht. Auch der Aspekt des "geistigen Überblicks "klingt an. In der Verarbeitung der Bergwanderung werden oft auch Wandlungsphänomene berührt: die Erfahrung der Wanderung, des Ausblickes, der Strapazen und Mühen führt zu einer Verwandlung der inneren Haltung zu den Leistungs-Zielen, amchmal auch zur gegenwärtigen Lebenssituation.

Das Haus oder die Siedlung zu führen in den sozialen Raum. Das Haus als eigenes Motiv wird oft mit der Ich- und der Selbst-Symbolik verknüpft. In der Ausgestaltung des Hausmotivs in der Imagination mit seinem verschiedenen Lebens-Räumen, atmosphärischen Qualitäten, unterschiedlichen Zugängen und auch Bewohnern erschließt sich unmittelbar, dass der Imaginierende im Kontakt mit Aspekten seines Selbst getreten ist.

Am Waldrand, den man aus einiger Entfernung in Ruhe über längere Zeit hin beobachtet, erscheinen Wesen aus tieferen Schichten des Unbewussten: Fabelwesen, Tiere, Symbolgestalten, Menschen können hier hervortreten und dem erlebenden Ich begegnen.

Das Motiv wird dazu genutzt, die dialogische Auseinandersetzung mit inneren Gestalten in einer offenen, relativ neutralen Anregung frei assoziiert zu eröffnen. Im Motiv impliziert ist auch das Thema der Grenze, des Übergangs, des Dunklen und in gewissem Sinne auch die märchenhaft-mythologische Dimension.

Natürlich gibt es noch weitere Motive, die das Konzept der inneren Landschaft im K. I. P weiterführen. Hier wären etwa Baum-Motiv zu nennen, oder aber die vielfältigen Tier -Motive, deren eingehendere Beschreibung hier aber zu weit führen würde.

Während diese bis jetzt genannten Motive als mehr oder weniger neutrale Ausgangspunkte für eine weitere Erforschung der innerseelischer Landschaft genutzt werden konnten, werden einige Vorgaben dafür verwandt, speziellere oder auch bedrohlichere seelische Inhalte zu fokussieren: In den Vorgaben des Sumpflochs und der Höhle werden archaische seelische Inhalte zum Thema gemacht. Durch die sehr dialogische Begleitungs-Technik in der Katathym imaginativen Psychotherapie ist es möglich, diese seelische Bereiche, wenn ist indiziert ist, gemeinsam mit dem Patienten zu betreten. In der Höhle werden ihre dann könnte und schützende in Dimensionen in den Vordergrund gerückt, aus dem Sumpfloch, vor denen man längere Zeit wartet und erwartet, was dann auftauchen werde, treten Gestalten aus dem bewusstseinsfernen seelischen Raum dem Ich entgegen.

Zum Abschluss sei noch kurz auf das K. I. P. -Motiv der Wolke hingewiesen: die Beobachtung des Himmels und der dahin ziehenden Wolken führt oft zu atmosphärischen Gefühls Wahrnehmungen, die oft den Bereich der Körperwahrnehmungen einschließen. Grenzen, auch Körper Grenzen, werden unscharf und laden zu einem Gestaltwandel ein. Die Wolke mit ihren innewohnenden Energien (Blitz, Donner, Regen, Hagel, Schnee) und ihren assoziativen Verknüpfungen mit Wind und Sturm, aber auch Sonne und Mond bietet ein reiches Feld an symbolischen Erweiterungen. Insbesondere in der Arbeit mit psychosomatischen Symptomen hat sich in dieses Motiv bewährt.

Literatur: Standard

Autor: Bolle, Ralf